Falsche Lehrerin unterrichtet jahrelang mit gefälschten Zeugnissen

Über Jahre hinweg stand eine Frau als Lehrerin vor Schulklassen – ohne je eine pädagogische Ausbildung absolviert zu haben. Mit gefälschten Zeugnissen und manipulierten Gehaltsnachweisen erschlich sie sich gleich mehrere Anstellungen an Privatschulen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Die Behörden sprechen von einem dreisten und professionell organisierten Betrugsfall.

Wie die Staatsanwaltschaft Heidelberg und das Polizeipräsidium Mannheim mitteilen, war die Frau zwischen 2021 und 2025 mehrfach als Lehrkraft tätig. Dabei legte sie immer wieder gefälschte Unterlagen vor – darunter gefälschte Universitätsabschlüsse und Gehaltsnachweise. Allein in Rheinland-Pfalz kassierte sie auf diese Weise über 140.000 Euro an Gehältern, bevor sie wegen gefälschter Krankmeldungen und dem Verdacht auf Veruntreuung von Schülergeldern entlassen wurde. Kurz darauf fand sie mit neuen Falschangaben im Saarland erneut eine Stelle – auch dort flog der Schwindel im April 2025 auf.

Endgültig aufgeflogen ist der Betrug, als die Beschuldigte im Oktober 2024 ein Darlehen über 25.000 Euro beantragte. Sie legte der Bank überhöhte Gehaltsnachweise vor, woraufhin diese misstrauisch wurde und Anzeige erstattete. Die Ermittlungen führten zu einem Haftbefehl, der im Rahmen einer Verkehrsunfallanzeige vollstreckt wurde. Die Frau wurde in Rheinland-Pfalz festgenommen und befindet sich nun wegen Flucht- und Wiederholungsgefahr in Untersuchungshaft.

Die mutmaßliche Betrügerin ist den Behörden keine Unbekannte. Bereits 2021 war sie wegen ähnlicher Delikte zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Damals hatte sie sich mit gefälschten Abschlüssen Zugang zum Referendariat erschlichen. Ende 2023 folgte eine weitere Verurteilung wegen Urkundenfälschung. Ob die Frau überhaupt über eine pädagogische Ausbildung oder echte akademische Abschlüsse verfügt, ist bislang unklar.