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Go-Parc-Prozess vor dem Ende: Staatsanwalt plädiert auf Freispruch

today23. September 2025

Hintergrund
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Der aufsehenerregende Prozess um eine angebliche Gruppenvergewaltigung vor der ehemaligen Diskothek Go Parc in Herford steuert auf ein überraschendes Ende zu. Nach zahlreichen Verhandlungstagen mit intensiven Befragungen und widersprüchlichen Aussagen fordert nun sogar die Staatsanwaltschaft Freispruch für alle acht Angeklagten.

Die Tat soll sich im August 2024 auf dem Parkplatz der mittlerweile geschlossenen Disco ereignet haben. Eine damals 18-jährige Frau hatte angegeben, Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden zu sein. Doch im Verlauf des Verfahrens bröckelte die Belastbarkeit der Vorwürfe zunehmend. Die Beweislage erwies sich als lückenhaft, Zeugenaussagen widersprüchlich und belastendes Material kaum vorhanden.

Vor der Jugendkammer des Landgerichts Bielefeld stehen sieben junge Männer und eine Frau, alle mit jeweils zwei Verteidigern vertreten. Auch die Nebenklage tritt mit zwei Anwältinnen auf. Der Prozess geriet durch den Umfang, die emotionale Brisanz und die mediale Aufmerksamkeit zu einem der aufwändigsten Strafverfahren der vergangenen Jahre in der Region.

Trotz des öffentlichen Drucks bleibt am Ende die juristische Realität: Die Anklage hält nicht stand. Der Staatsanwalt forderte zuletzt Freispruch für alle Angeklagten – ein seltener Schritt, der die Schwäche der Beweislage unterstreicht. Das Urteil wird in Kürze erwartet.

Geschrieben von: Matthias Masnata

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