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igitalisierung im Klassenzimmer: Euphorie verflogen, Realität holt Schulen ein

today22. September 2025

Hintergrund
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 Die Digitalisierung an Bayerns Schulen war lange ein Leuchtturmprojekt mit ambitionierten Zielen: Tablets in allen Klassenzimmern, digitale Schulhefte, Unterricht per App. Doch die anfängliche Begeisterung weicht zunehmend einer differenzierten Betrachtung – sowohl in Oberbayern als auch in digitalen Vorreiterländern wie Schweden und Dänemark, die inzwischen einen Gang zurückschal

In vielen Schulen, auch im Landkreis Ebersberg, zeigt sich: Technik allein macht den Unterricht nicht besser. „Es ist ein lernender Prozess“, sagt ein Realschulleiter. Während einige Lehrkräfte begeistert von neuen digitalen Möglichkeiten sind, kehren andere nach Testphasen lieber zurück zu Buch, Papier und Stift. Der digitale Unterricht bringt Vorteile – aber nicht für jedes Fach und nicht für jeden Lehrer

Auch am Gymnasium Kirchseeon, einer Pilotschule der Digitalisierung, zieht Schulleiter Christian Czempinski eine gemischte Bilanz. Die Ausstattung mit Tablets ab der neunten Klasse sei technisch gut umgesetzt, doch er begrüßt, dass der politische Druck abgenommen hat. Denn statt Tempo sei nun Reflexion gefragt: Wo bringt Digitalisierung echten Mehrwert – und wo nich

Für viele Schulleitungen liegt die eigentliche Herausforderung nicht in der Technik selbst, sondern in der Vermittlung von Medienkompetenz. Wie erkennen Schüler seriöse Quellen? Wie gehen sie mit Informationen kritisch um? Diese Fragen seien zentraler für Bildung und Gesellschaft als die Wahl zwischen Heft und Tablet, betont ein Schulleiter. „Manches funktioniert digital hervorragend – anderes eben nicht.“

Geschrieben von: Matthias Masnata

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