Umsatzrückgang im Lipper Industrie-Sektor: Wirtschaft kämpft mit starkem Euro und hohen Kosten

Das verarbeitende Gewerbe in Lippe hat im ersten Halbjahr 2025 spürbar an Umsatz verloren. Nach Angaben der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Detmold verzeichneten die 112 größten Betriebe der Region ein Minus von über sechs Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres, berichten Medien.

Verarbeitendes Gewerbe bricht um mehr als sechs Prozent ein

Insgesamt erwirtschafteten die Unternehmen von Januar bis Juni rund 3,7 Milliarden Euro. Die IHK spricht angesichts dieser Entwicklung von einer angespannten wirtschaftlichen Lage in Lippe.

Möbel-, Kunststoff- und Elektrobranche besonders betroffen

Ursachen für die rückläufigen Zahlen sind vielfältig: Steigende Kosten, schwankende Rohstoffpreise und weiterhin anfällige Lieferketten belasten die Firmen erheblich. Zusätzlich macht der starke Euro den Export teurer und erschwert die Wettbewerbsfähigkeit auf internationalen Märkten. Besonders die Möbelindustrie musste einen Rückgang von mehr als sieben Prozent hinnehmen, auch die Kunststoff- und Elektrobranche leiden.

Chemie und Maschinenbau trotzen der Krise mit Zuwächsen

Nicht alle Branchen stehen jedoch unter Druck: Chemie- und Maschinenbauunternehmen konnten ihre Umsätze im ersten Halbjahr steigern und sich damit vom allgemeinen Abwärtstrend absetzen.

Kommentar:
Die Zahlen machen deutlich: Der Wirtschaftsstandort Lippe steckt in einer schwierigen Phase. Während sich die exportorientierten Branchen kaum gegen globale Schwankungen wehren können, zeigt sich, wie dringend Innovationen und Standortförderungen gebraucht werden. Entscheidend wird sein, ob Politik und Wirtschaft gemeinsam Wege finden, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern  sonst droht der strukturelle Nachteil weiter zu wachsen.