Deutschland

Mannheimer Messerangriff: Lebenslange Haft für Täter

today16. September 2025

Hintergrund
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Nach dem tödlichen Messerangriff auf einen Polizisten in Mannheim ist der 26-jährige Afghane Sulaiman A. zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Oberlandesgericht Stuttgart sprach ihn wegen Mordes, mehrfachen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung schuldig. Zudem wurde die besondere Schwere der Schuld festgestellt, eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren ist damit nahezu ausgeschlossen.

Am 31. Mai 2024 griff A. bei einer islamkritischen Kundgebung der Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) auf dem Mannheimer Marktplatz sechs Menschen mit einem Messer an, darunter den Polizisten Rouven Laur, der später an seinen Verletzungen starb. Die Bundesanwaltschaft wertete die Tat als islamistisch motivierten Terroranschlag. A. hatte sich über Jahre radikalisiert und sich mit der Terrormiliz „Islamischer Staat“ identifiziert.

Im Prozess gestand der Angeklagte die Tat und zeigte Reue. Er entschuldigte sich bei den Opfern und nannte den Gaza-Krieg 2023 als Auslöser für seine Radikalisierung. Über den Messengerdienst Telegram habe er Kontakt zu einem unbekannten Chatpartner gehabt, der ihn zur Tat ermutigt habe.

Alle Verfahrensbeteiligten forderten eine lebenslange Freiheitsstrafe. Die Nebenklage, darunter die Familie des getöteten Polizisten, sprach sich zudem für eine Sicherungsverwahrung aus. Die Verteidigung schloss sich dem Strafmaß an, lehnte aber zusätzliche Maßnahmen ab.

Sulaiman A. war als Minderjähriger aus Afghanistan geflohen und lebte mit seiner Familie in Heppenheim. Sein Asylantrag wurde abgelehnt, doch wegen seines Alters durfte er nicht abgeschoben werden. Vor der Tat war er polizeilich nicht auffällig.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Geschrieben von: Isabelle Isabelle

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