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Kreis Lippe will Berufskollegs zu Kompetenzzentren weiterentwickeln

today9. September 2025

Hintergrund
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Die vier Berufskollegs des Kreises Lippe sollen künftig klar profilierten Kompetenzzentren folgen. Ziel ist es, die berufliche Bildung zukunftssicher zu gestalten und die Region als Bildungsstandort zu stärken. Am Dienstag, 9. September, berät der Bildungsausschuss des Kreises über die von der Verwaltung favorisierte Variante, berichtet mein Lemgo News.

Bislang sind technische und kaufmännische Schwerpunkte in Lemgo und Detmold angesiedelt. Die Verwaltung schlägt vor, in Lemgo ein technisch geprägtes Kompetenzzentrum einzurichten. In Detmold sollen zwei Zentren für kaufmännische Berufe sowie für Gesundheit/Soziales und Ernährung/Versorgung/Gastronomie entstehen. So würden die bisherigen vier Berufskollegs inhaltlich klarer ausgerichtet und bestehende Strukturen besser genutzt.

„Wir schaffen damit eine Bildungsregion, die jungen Menschen optimale Zukunftsperspektiven bietet“, sagte Landrat Dr. Axel Lehmann. Verwaltungsvorstand Dr. Olaf Peterschröder betonte den Nutzen für Fachkräfte, Ausstattung und innovative Lernkonzepte.

Schulleitungen, Lehrkräfte und Schüler werden in den Prozess eingebunden. Auch Kommunen, TH OWL, Wirtschaftsverbände und weitere Beteiligte sollen mitwirken. Dirk Menzel, Leiter des Fachdienstes Bildung, betonte die Bedeutung für die Fachkräftesicherung: „Mit klaren Profilen steigern wir die Attraktivität der Berufskollegs und stärken die Wirtschaft vor Ort.“

Die Umsetzung der geplanten Variante B ist langfristig angelegt und könnte zehn bis zwölf Jahre dauern. Die Kosten werden auf rund 136 Millionen Euro geschätzt. Fördergelder des Bundes könnten einbezogen werden. Die Neuausrichtung erfolgt schrittweise, sodass der Unterrichtsbetrieb gesichert bleibt.

Grundlage für den Vorschlag ist eine Studie des Büros conceptK, die drei Varianten untersuchte: Variante A sah eine Schwerpunktbildung an den bestehenden Standorten vor, Variante B erweitert dies um ein weiteres Kompetenzzentrum in Detmold, Variante C schlägt einen zentralen Campus für alle vier Schulen vor. Die Gutachter empfehlen Variante B als ausgewogenste Lösung.

Nach der Beratung im Bildungsausschuss soll der Kreistag im Oktober einen Grundsatzbeschluss fassen, der den Start des Planungsprozesses ermöglicht.

Geschrieben von: Florian Jäger

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