Sachsens Exporte nach China brechen ein – USA holen deutlich auf

Dresden – Sachsens Exportlandschaft befindet sich im Wandel: Während die Ausfuhren nach China im ersten Halbjahr 2025 deutlich zurückgingen, konnten die Vereinigten Staaten spürbar aufholen. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamts hervor.

USA fast gleichauf mit China als Exportziel
Die USA importierten von Januar bis Juni 2025 sächsische Waren im Wert von 2,709 Milliarden Euro – ein Anstieg um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit liegt der Rückstand auf China, das mit 2,711 Milliarden Euro nur noch knapp vorn liegt, bei lediglich zwei Millionen Euro. Besonders bemerkenswert: Trotz neuer US-Zölle im Mai und Juni hielten sich die Exporte in die USA auf hohem Niveau, während die Lieferungen nach China um 15 Prozent einbrachen.

Zollpolitik sorgt für Unsicherheit in der Wirtschaft
Das sächsische Wirtschaftsministerium sieht in der aktuellen Handelspolitik einen zentralen Unsicherheitsfaktor. „China und die USA bleiben wichtige Märkte, wenngleich die Zollpolitik zu erhöhter Unsicherheit geführt hat und weiterhin führt“, erklärte ein Ministeriumssprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die US-Zölle in Höhe von 15 Prozent auf nahezu alle EU-Exporte stellen für viele Unternehmen eine ernsthafte Belastung dar.

Industrie leidet unter Belastungen im Fahrzeug- und Maschinenbau
Besonders betroffen von den verschärften Handelsbedingungen ist die sächsische Industrie – insbesondere der Kraftfahrzeug- und Maschinenbau. Der vom Ministerium angesprochene Kompromiss, den die EU in den Handelsgesprächen mit den USA erzielt hat, wird von dort als „hoher Preis“ für die exportorientierte Industrie bewertet. Trotz der Herausforderungen bleibt die Hoffnung, dass sich die Handelsbeziehungen langfristig stabilisieren.