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„Kunst, Konflikt und ein Monument für die Ewigkeit – Ernst von Bandel in Detmold“

today18. August 2025

Hintergrund
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Detmold. Die Lippische Landesbibliothek lädt am Donnerstag, dem 28. August 2025, um 18 Uhr zur feierlichen Eröffnung einer Ausstellung ein, die dem Leben und Schaffen des Architekten und Bildhauers Ernst von Bandel gewidmet ist. Unter dem Titel „Ernst von Bandel: Kunst und Leben“ werden inmitten des Jubiläumsjahres „150 Jahre Hermannsdenkmal“ verschiedene Etappen seines bewegten künstlerischen Werdegangs beleuchtet.

Ein Leben für die Kunst – und das Hermannsdenkmal

Im Mittelpunkt der Schau steht Bandels Lebensprojekt: der Bau des Hermannsdenkmals bei Detmold. Nach Stationen in München, Italien, Berlin und Hannover zog Bandel 1837 mit seiner Familie nach Detmold, um sich ganz dem Denkmal zu widmen. Trotz zahlreicher Rückschläge, finanzieller Sorgen und Konflikte mit dem Hermannsverein verfolgte er sein Ziel mit unbeirrbarer Entschlossenheit. Erst kurz vor seinem Tod im Jahr 1876 konnte das Monument vollendet und 1875 feierlich eingeweiht werden – ein spätes, aber tief empfundenes Erfolgserlebnis für den damals 75-Jährigen.

Zwischen Idealismus und Existenzkampf

Die Ausstellung zeigt Bandel nicht nur als Denkmalschöpfer, sondern als Künstler mit großen Ambitionen und ebenso großen Herausforderungen. Sein Streben nach künstlerischer Unabhängigkeit stand häufig im Gegensatz zur finanziellen Realität. Briefe, Zeichnungen, Gemälde und persönliche Dokumente geben eindrucksvoll Einblick in die Zerrissenheit und das Ringen eines Mannes zwischen Vision und Alltag.

Erfolg im Alter: Der späte Triumph des Ernst von Bandel

Die Eröffnung des Hermannsdenkmals markierte für Bandel den Höhepunkt seines Lebens. In seiner autobiografischen Rückschau beschreibt er die Fertigstellung als Erfüllung seines Daseins. Noch heute gilt das Denkmal als Symbol nationaler Identität – und als Denkmal für einen unbeirrbaren Künstlergeist.

Die Ausstellung ist bis zum 14. November in der Lippischen Landesbibliothek zu sehen. Öffnungszeiten bis 2. Oktober: montags 13–18 Uhr, mittwochs 10–14 Uhr, dienstags, donnerstags und freitags 10–18 Uhr. Ab 6. Oktober: montags bis freitags durchgehend von 9–18 Uhr.

Geschrieben von: Florian Jäger

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