Tausende stürmen Altschauerberg – Polizei verhindert Eskalation beim „Schanzenfest“

Altschauerberg (Mittelfranken) – Ein Internetaufruf hat am vergangenen Wochenende für einen massiven Menschenandrang im sonst ruhigen Ortsteil Altschauerberg der Gemeinde Emskirchen gesorgt. Unter dem Schlagwort „Schanzenfest“ versammelten sich laut Polizeiangaben zeitweise bis zu 4.000 Menschen rund um das ehemalige Wohnhaus des umstrittenen Youtubers „Drachenlord“. Viele der Teilnehmer reisten mit Autos und Zügen aus verschiedenen Regionen an – angestachelt durch Onlineforen und soziale Medien.

Internetaufruf führt zu Massenandrang im kleinen Ort
Der Markt Emskirchen hatte im Vorfeld eine Allgemeinverfügung erlassen, die Menschenansammlungen, Lärm und das Abbrennen von Feuerwerkskörpern untersagte. Doch viele Besucher missachteten diese Regeln. Während ein Großteil der Menschen sich außerhalb des Ortes aufhielt, gelangten einige auch direkt nach Altschauerberg. Die Polizei war mit einem Großaufgebot, Reiterstaffel und Unterstützungskommandos im Einsatz, um die Situation unter Kontrolle zu halten.

Allgemeinverfügung ignoriert – Polizei mit Großaufgebot im Einsatz
Die Lage blieb zwar weitgehend friedlich, jedoch kam es vereinzelt zu Zwischenfällen. So wurde ein Beamter beleidigt, eine Person leistete Widerstand gegen polizeiliche Maßnahmen und in einem nahegelegenen Waldstück wurde Pyrotechnik gezündet. Zudem zerstörte ein 20-jähriger Mann das Fenster einer Jagdhütte und verletzte sich dabei schwer an der Hand. Rund 100 Personen mussten sich ausweisen. Gegen Abend löste sich die Menge allmählich auf.

Drachenlord und die Folgen eines jahrelangen Online-Konflikts
Der Ursprung dieser wiederholten Aufläufe liegt in einem seit Jahren andauernden Konflikt zwischen dem Youtuber „Drachenlord“ und einer großen Zahl von Gegnern, sogenannten „Hatern“. Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu gezielten Provokationen vor seinem ehemaligen Wohnsitz. Die Polizei war jahrelang beinahe täglich wegen verschiedenster Vorfälle im Einsatz. Mittlerweile hat der Youtuber das Haus verkauft und die Region verlassen – doch der Mythos um den „Drachenlord“ scheint weiter Anhänger anzuziehen.