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US-Gesundheitsminister Kennedy stoppt Fördermittel für mRNA-Impfstoffe Experten warnen vor fatalen Folgen

today6. August 2025

Hintergrund
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Der US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. hat angekündigt, Fördermittel in Höhe von 500 Millionen US-Dollar für die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen gegen Atemwegserkrankungen wie Covid-19, Influenza und H5N1 zu streichen. In diesem Zuge sollen bestehende Verträge mit führenden Pharmaunternehmen wie Pfizer und Moderna beendet werden. Die Entscheidung folgt auf eine interne Überprüfung der Investitionen, die während der Corona-Pandemie vorgenommen wurden, berichten Medien.

Kennedy begründete den Schritt mit der angeblich unzureichenden Wirksamkeit der Impfstoffe gegen Infektionen der oberen Atemwege konnte für diese Behauptung jedoch keine wissenschaftlichen Belege liefern. Der Gesundheitsminister ist seit Jahren für seine impfkritische Haltung bekannt und steht immer wieder wegen der Verbreitung wissenschaftlich widerlegter Thesen in der Kritik.

Forschungseinrichtungen betroffen

Die Kürzungen treffen vor allem eine biomedizinische Abteilung des Gesundheitsministeriums, die Unternehmen bei der Entwicklung von Impfstoffen und medizinischer Ausrüstung zur Eindämmung von Gesundheitsbedrohungen unterstützt. Diese spielte während der Pandemie eine zentrale Rolle bei der raschen Impfstoffentwicklung. Andere Anwendungsfelder der mRNA-Technologie seien laut Kennedy nicht betroffen.

Wissenschaftler schlagen Alarm

Fachleute aus der Wissenschaft reagierten mit scharfer Kritik. Mike Osterholm, renommierter Epidemiologe an der Universität von Minnesota, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AP: „Ich habe in meinen 50 Jahren im öffentlichen Gesundheitswesen noch nie eine gefährlichere Entscheidung erlebt.“ Die mRNA-Technologie ermögliche eine schnelle Impfstoffproduktion ein entscheidender Vorteil bei zukünftigen Pandemien.

Zweifel an Unabhängigkeit des Ministers

Bereits im Juni hatte Kennedy das Impfgremium der US-Seuchenbehörde CDC entlassen ein hochkarätiges Expertengremium, das Empfehlungen zur Impfstoffverteilung ausspricht. Der ehemalige FDA-Chefwissenschaftler Jesse Goodman sprach von „politischer Einmischung“, die das Vertrauen in den öffentlichen Gesundheitsschutz massiv untergrabe.

Kennedy, einst Umweltanwalt, geriet in den letzten Jahren wegen seiner Nähe zu Verschwörungserzählungen zunehmend in die Kritik. Trotz seiner eigenen Darstellung als Impfkritiker werfen ihm Fachleute und Medien vor, gezielt Desinformation zu Impfstoffen zu verbreiten etwa durch die wiederholt widerlegte Behauptung, Impfstoffe verursachten Autismus.

Geschrieben von: Florian Jäger

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