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Blutige Rache vor dem Landgericht: Prozess um Schüsse auf offener Straße erschüttert Bielefeld

today3. August 2025

Hintergrund
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Ein Verbrechen, das die Stadt bis ins Mark erschütterte, kehrt jetzt in den Gerichtssaal zurück: Monate nach dem tödlichen Attentat auf den ehemaligen Profiboxer Besar Nimani soll seine eigene Familie zur Waffe gegriffen haben – aus blanker Rache. Nun stehen Bruder (41) und Schwester (34) des ermordeten Sportlers selbst vor Gericht. Der Vorwurf: versuchter Mord.

Die Szenen, die sich am 26. Februar 2025 vor dem Landgericht Bielefeld abspielten, könnten aus einem Mafia-Film stammen: Schüsse mitten in der Innenstadt, Passanten in Panik, schwer bewaffnete Einsatzkräfte stürmen das Viertel. Es war der dritte Verhandlungstag im Mordprozess um Nimani – als plötzlich die Gewalt eskalierte. Ermittler sprechen von einem Rachefeldzug der trauernden Familie, die überzeugt war, dass die Hintermänner des Mordes an ihrem Bruder unbehelligt davonkamen.

„Es war eine Hinrichtung auf offener Straße“, erinnert sich ein Augenzeuge an den Mord an Besar Nimani im März 2024. 15 Schüsse, mitten in der Stadt – der beliebte Mittelgewichtsboxer verblutete noch am Tatort. Der Haupttäter wurde inzwischen verurteilt, ein zweiter Schütze wird international gesucht. Doch für Nimanis Angehörige schien das Urteil nicht genug.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen die Geschwister entschieden haben, selbst Gerechtigkeit zu üben – oder wie es Ermittler nennen: Blutrache. Nur wenige Meter vom Gericht entfernt sollen sie auf Angehörige des verurteilten Mörders geschossen haben. Mehrere Menschen wurden schwer verletzt, ein Blutbad konnte nur knapp verhindert werden.

Nun soll ein neues Kapitel dieses Dramas geschrieben werden – diesmal mit den mutmaßlichen Rächer:innen auf der Anklagebank. Der Prozessbeginn am Dienstag wird von massiven Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Viele in Bielefeld fragen sich: Wird diese Spirale der Gewalt jemals enden?

Geschrieben von: stanley.dost

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