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Ausbildungskrise in Lippe: IHK schlägt Alarm Politik muss endlich handeln

today31. Juli 2025

Hintergrund
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Die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK) warnt eindringlich vor einer sich zuspitzenden Krise auf dem Ausbildungsmarkt. Zum offiziellen Start des neuen Ausbildungsjahres am 1. August bleiben rund 150 Ausbildungsplätze in der Region unbesetzt trotz großer Bereitschaft der Betriebe, junge Menschen auszubilden.

Laut IHK ist dies ein historischer Tiefstand: Die Zahl der neuen Ausbildungsverträge ist im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Drittel gesunken. Besonders stark betroffen sind die Metall-, Elektro- und IT-Berufe. Die Kammer sieht mehrere Ursachen: Fehlende Berufsorientierung an Schulen, ein demografisch bedingter Rückgang der Schulabgängerzahlen und eine zunehmende Konkurrenz durch schulische Bildungswege wie Fachoberschulen und Gymnasien.

Zusätzlich verschärft der Wegfall des G8-Abiturjahrgangs 2026 die Situation erheblich eine ganze Alterskohorte wird auf dem Ausbildungsmarkt fehlen. Die IHK fordert daher dringend politische Unterstützung. „Wir brauchen verbindliche Berufsorientierung an allen Schulen, eine Stärkung der Grundkompetenzen und eine umfassende Modernisierung der Berufskollegs“, heißt es aus der Kammer.

Mit Aktionen wie dem „Lehrstellenendspurt“ und der Ausbildungsmesse „Berufe live“ versucht die IHK gegenzusteuern doch ohne klare politische Weichenstellungen sei der Kampf gegen die Ausbildungskrise kaum zu gewinnen. „Die Politik darf jetzt nicht länger zuschauen“, mahnt IHK-Präsidentin Sabine Arndt. „Sonst riskieren wir eine ganze Generation fehlender Fachkräfte.“

Geschrieben von: Florian Jäger

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