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today22. Juli 2025 5
In den Wetteraussichten ist immer häufiger von möglichen Tornados die Rede. Doch wie ernst ist die Lage wirklich – und wie gefährdet sind wir hier in Lippe? Darüber haben wir mit Jens Winninghoff gesprochen, Tornado-Experte beim Deutschen Wetterdienst (DWD).
Was früher vor allem mit den USA assoziiert wurde, ist längst auch in Mitteleuropa angekommen. Laut Jens Winninghoff treten Tornados in Deutschland häufiger auf, als viele annehmen – mit mehreren Dutzend bestätigten Fällen pro Jahr.
„Die meisten sind zwar relativ schwach, aber auch sogenannte schwache Tornados können Dächer beschädigen, Bäume entwurzeln oder den Straßenverkehr gefährden“, erklärt der Meteorologe.
Nordrhein-Westfalen zählt dabei zu den Regionen mit erhöhter Tornadohäufigkeit – unter anderem wegen der klimatischen und geografischen Bedingungen. Auch der Kreis Lippe gehört zu den Gebieten, in denen das Risiko nicht ausgeschlossen werden kann.
Ein Tornado entsteht typischerweise aus einer Gewitterzelle, wenn feuchtwarme Luftmassen auf kalte Luft stoßen – verbunden mit starken vertikalen Windscherungen.
„Das kann innerhalb kürzester Zeit passieren, manchmal mit nur wenigen Minuten Vorwarnzeit“, so Winninghoff. Deshalb sei schnelle Information entscheidend.
Die wichtigste Maßnahme sei laut DWD-Experte, Unwetterwarnungen ernst zu nehmen und sich rechtzeitig zu informieren. Folgende Verhaltensregeln helfen im Ernstfall:
Bei einer Tornadowarnung möglichst schnell Schutz in einem stabilen Gebäude suchen.
Innenliegende Räume ohne Fenster oder ein Keller sind am sichersten.
Warn-Apps wie NINA, Katwarn oder WarnWetter aktiv nutzen.
Lose Gegenstände im Freien sichern – sie können zu gefährlichen Geschossen werden.
Auf die Frage, ob Tornados in Zukunft häufiger auftreten könnten, sagt Winninghoff:
„Der Klimawandel verändert die Dynamik unserer Atmosphäre. Auch wenn Tornados schwer vorherzusagen sind, steigt die Wahrscheinlichkeit für extreme Wetterlagen insgesamt.“
Dies könne auch bedeuten, dass sich Bedingungen für Tornadoentwicklungen häufiger ergeben – selbst in Regionen, die bislang selten betroffen waren.
Tornados bleiben auch in Deutschland ein vergleichsweise seltenes Phänomen – aber sie sind real und dürfen nicht unterschätzt werden. Für Lemgo und den Kreis Lippe bedeutet das: aufmerksam bleiben, Warnungen ernst nehmen und im Ernstfall wissen, wie man sich schützen kann.
Geschrieben von: stanley.dost
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