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Es ist 22:15 Uhr in Horn‑Bad Meinberg. Die Straßen sind leer. Kein Lachen, kein Gespräch, nur das Summen der Straßenlaternen. Früher war das anders. Heute aber sagen 83 % der Menschen hier laut einer Umfrage der Lippischen Landeszeitung: „Ich gehe nachts nicht mehr raus.“
Die Angst ist ein stummer Begleiter geworden – und sie hat viele Gesichter: dunkle Parks, verlassene Gehwege, schmale Durchgänge. „Ich fühle mich, als wäre ich Freiwild, sobald es dunkel wird“, erzählt eine ältere Anwohnerin mit zitternder Stimme. Ihre Augen schauen wachsam zur Tür. Immer.
Und obwohl es laut Polizei keinen auffälligen Anstieg von Straftaten in der Region gibt, ist das Gefühl der Bedrohung real. Es lähmt, es kontrolliert – es verändert den Alltag. Der späte Spaziergang mit dem Hund? Abgesagt. Der Heimweg vom Stammtisch? Lieber per Taxi – wenn überhaupt.
In Lemgo hat die Angst sogar Namen. Der Wall. Der Abteigarten. Und ein Vorfall, der noch nachhallt: Ein brutaler Überfall am 17. Februar in der Engelbert-Kämpfer-Straße, bei dem ein Mann ohne Vorwarnung niedergeschlagen wurde. Die Täter flüchteten. Die Angst blieb.
„Ich nehme Pfefferspray mit, auch wenn ich nur zur Freundin gehe“, sagt eine 17-jährige Schülerin aus Lemgo. Ihre Stimme klingt gefasst, fast schon resigniert. Es ist Alltag geworden.
Horn-Bad Meinberg muss nun überlegen, wie sie reagieren können. Mehr Beleuchtung. Mehr Präsenz. Mehr Prävention. Doch kann man Angst überhaupt mit Laternen bekämpfen?
Und doch gibt es Hoffnung. Die Gespräche mit Bürgern, Polizei und Verwaltung laufen. Die Stimmen werden lauter, der Wille zur Veränderung spürbarer. Denn niemand sollte Angst haben, wenn er einfach nur nach Hause will.
Geschrieben von: stanley.dost
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today29. September 2025
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