Hessens Hochschulen müssen 30 Millionen Euro sparen – Planungssicherheit bis 2031

Hessens Hochschulen stehen vor finanziellen Einschnitten: Im Jahr 2026 müssen die 14 staatlichen Hochschulen des Landes rund 30 Millionen Euro einsparen. Das geht aus dem neuen Hochschulpakt 2026–2031 hervor, den das hessische Wissenschaftsministerium in Wiesbaden vorgestellt hat. Im Jahr 2027 soll das Budget der Hochschulen wieder auf das Niveau von 2025 angehoben werden. Ab 2028 ist ein jährlicher Mittelaufwuchs geplant.

Die neue Finanzvereinbarung wurde nach über einjährigen Verhandlungen zwischen dem Wissenschafts- und dem Finanzministerium sowie den staatlichen Universitäten und Fachhochschulen geschlossen. Vorausgegangen waren landesweite Proteste gegen drohende Kürzungen.

Wissenschaftsminister Timon Gremmels (SPD) betonte: „Im dritten Jahr der Rezession haben wir das Bestmögliche für die Hochschulen erreicht. Der große Vorteil ist, dass die Hochschulen jetzt sechs Jahre Planungssicherheit haben.“ Die kommenden Jahre seien zwar herausfordernd, doch ab 2028 sei ein stabiler Aufwuchs garantiert.

Kritik kommt dennoch aus den Hochschulen. Thomas Nauss, Sprecher der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien, warnte vor „realen Verlusten in dreistelliger Millionenhöhe“ bis zum Ende der Paktlaufzeit im Jahr 2031. Grund seien steigende Personal- und Sachkosten, die durch die geplanten Mittel nicht ausreichend gedeckt würden.

Auch Elmar Fulda, Sprecher der hessischen Kunsthochschulen, äußerte sich enttäuscht: „Das ist nicht das Ergebnis, das sich die fast 300.000 Menschen erhofft haben, die in unseren Hochschulen studieren und arbeiten.“ Die Einsparungen gefährdeten die Innovationsfähigkeit, die Fachkräftesicherung und den gesellschaftlichen Beitrag der Hochschulen.

Finanzminister Alexander Lorz (CDU) bezeichnete die Vereinbarung dennoch als „finanziellen Kraftakt“ des Landes und unterstrich die Sonderstellung der Hochschulen: „Alle Ressorts müssen Kürzungen im Haushalt 2026 umsetzen – nur die Hochschulen erhalten durch den Pakt garantierte Zuwächse bis 2031.“