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today16. Mai 2025
Ein Cold Case wird gelöst
Bad Driburg/Paderborn. Nach über zwei Jahrzehnten Ermittlungsarbeit konnte die Polizei am Donnerstag (15. Mai 2025) einen mutmaßlichen Mörder festnehmen. Der Fall des 2003 in Bad Driburg getöteten Tino Werner galt lange als ungeklärt, berichtet das Westfalen Blatt. Nun führt ein neuer DNA-Treffer zur Identifizierung eines Tatverdächtigen – ein entscheidender Erfolg für die Ermittlungsgruppe „Cold Case“.
Mordfall Werner: Jahre der Ungewissheit
Tino Werner, ein damals 29-jähriger Kellner, wurde im Jahr 2003 brutal ermordet. Die Ermittlungen der Mordkommission „Morgenstern“ verliefen trotz intensiver Bemühungen zunächst ergebnislos. Für die Angehörigen bedeutete das jahrelanges Warten und Hoffen – ohne Gewissheit darüber, wer für den Tod ihres Sohnes, Bruders oder Freundes verantwortlich ist.
DNA-Reihenuntersuchung bringt die Wende
Erst durch den erneuten Einsatz forensischer Technologien kam Bewegung in den Fall. Wissenschaftler des Landeskriminalamtes untersuchten alte Spuren mit modernen Methoden und stießen dabei auf DNA-Material, das zuvor nicht zugeordnet werden konnte. Eine neue DNA-Reihenuntersuchung unter über 120 Kontaktpersonen des Opfers führte schließlich zum Treffer: Die DNA eines heute 57-jährigen Mannes aus Kürten stimmt mit der am Leichnam gefundenen überein.
Tatverdächtiger in Kürten festgenommen
Der Beschuldigte konnte am Donnerstag an seiner Arbeitsstelle im Bergischen Land verhaftet und dem Ermittlungsrichter in Paderborn vorgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft beantragte erfolgreich einen Haftbefehl wegen Mordes. Laut Zeugenaussagen soll der Mann homophob motiviert gewesen sein und aus Habgier sowie niederen Beweggründen gehandelt haben. Zum Tatzeitpunkt lebte er in unmittelbarer Nachbarschaft zum Opfer.
Ermittler sehen Erfolg als Ansporn
Markus Mertens, Leiter der „Cold Case“-Einheit, sieht in dem Ermittlungserfolg einen bedeutenden Meilenstein: „Der Aufwand hat sich gelohnt. Wir haben den Angehörigen Gewissheit gegeben und bewiesen, dass auch nach vielen Jahren Gerechtigkeit möglich ist.“ Die Ermittlungsgruppe, die seit Oktober 2023 in Bielefeld aktiv ist, arbeitet aktuell an rund 42 ungeklärten Fällen aus Ostwestfalen.
Fazit: Gerechtigkeit kennt keine Verjährung
Der Durchbruch im Fall Tino Werner zeigt, welches Potenzial in moderner Forensik und beharrlicher Ermittlungsarbeit steckt. Für die Angehörigen bedeutet die Festnahme des Verdächtigen ein Schritt in Richtung Aufklärung – und für viele andere ungelöste Fälle ein Hoffnungsschimmer.
Geschrieben von: Florian Jäger
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