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Historischer Neustart in Riad
Bei einem Treffen in der saudischen Hauptstadt Riad hat US-Präsident Donald Trump erstmals Gespräche mit Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa geführt, so berichtet die tagesschau. Der Termin gilt als diplomatischer Meilenstein – seit 25 Jahren hatte kein US-Präsident mehr direkt mit der syrischen Führung verhandelt.
Annäherung an Israel gefordert
Trump forderte seinen syrischen Amtskollegen zu einer Öffnung gegenüber Israel auf. Syrien erkennt den jüdischen Staat bis heute nicht an, und formal herrscht seit 1948 Kriegszustand. Al-Scharaa zeigte sich bei dem Treffen offen für eine vorsichtige Annäherung – ein Signal, das Washington ausdrücklich begrüßte.
Lockerung der Sanktionen in Aussicht
Bereits am Vortag hatte Trump angekündigt, Teile der US-Sanktionen gegen Syrien aufheben zu wollen. Die bisherigen Strafmaßnahmen stammen noch aus der Assad-Ära und belasteten die syrische Wirtschaft stark. Ziel sei es laut Trump, einen „Neustart“ für Syrien zu ermöglichen. Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman habe sich im Vorfeld für diesen Schritt eingesetzt.
Auch die EU hat bereits erste Erleichterungen beschlossen, während die Türkei – ein Unterstützer der neuen syrischen Führung – einen vollständigen Wegfall der Sanktionen fordert.
Internationale Begleitung des Treffens
Neben Trump und al-Scharaa war auch Kronprinz bin Salman bei dem Gespräch anwesend, während der türkische Präsident Erdoğan virtuell zugeschaltet wurde. Trump sprach später beim Golf-Kooperationsrat von einem „neuen Kapitel“ in den Beziehungen zwischen den USA und Syrien.
Reformdruck auf neue syrische Regierung
Die USA knüpfen die angekündigte Lockerung der Sanktionen an Bedingungen: Die Übergangsregierung soll unter anderem religiöse Minderheiten besser schützen. Doch in den vergangenen Wochen kam es laut Menschenrechtsorganisationen zu Übergriffen auf Alawiten und Drusen – zwei Gruppen, die unter dem früheren Assad-Regime privilegiert waren. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Lage mit Sorge.
Ein möglicher Kurswechsel in der Region
Die neue syrische Führung unter al-Scharaa könnte sich langfristig vom engen Bündnis mit dem Iran lösen. Unter Assad hatte Damaskus als zentrale Versorgungsroute für iranische Milizen und die libanesische Hisbollah gedient. Eine vorsichtige Öffnung gegenüber Israel und dem Westen wäre ein geopolitisch bedeutender Schritt – mit offenem Ausgang.
Geschrieben von: Florian Jäger
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