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today12. Mai 2025
Verfassungsschutz stuft AfD als rechtsextrem ein – Debatte um Parteiverbot neu entfacht
Berlin – Die Diskussion um ein mögliches Verbot der AfD gewinnt erneut an Dynamik. Hintergrund ist ein aktuelles, jedoch noch nicht gerichtlich verwertbares Gutachten des Bundesamts für Verfassungsschutz, das die Gesamtpartei als „gesichert rechtsextrem“ einstuft, berichtet msn. Während juristische Verfahren anstehen, wagt das Meinungsforschungsinstitut INSA einen Blick in die Zukunft: Wie würden sich AfD-Wählerinnen und -Wähler verhalten, sollte die Partei tatsächlich verboten werden?
Mehrheit der AfD-Wähler würde nicht aufgeben
Laut INSA-Umfrage für die Bild am Sonntag würde ein Parteiverbot keineswegs zu massenhafter Wahlverweigerung führen. Nur 30 Prozent der befragten AfD-Anhänger gaben an, in diesem Fall nicht mehr wählen zu wollen. Zwölf Prozent wüssten nicht, wie sie reagieren würden. Die Mehrheit jedoch würde sich eine neue politische Heimat suchen – und das in erstaunlich unterschiedliche Richtungen.
Gewinner bei den etablierten Parteien: Union und SPD
Ein Verbot der AfD würde nach der Umfrage vor allem der Union nutzen. CDU und CSU könnten auf einen Stimmenanteil von 30 Prozent steigen – ein deutliches Plus im Vergleich zu aktuellen Umfragen. Auch die SPD würde profitieren und mit 19 Prozent deutlich zulegen. Selbst Grüne (13 Prozent) und Linke (12 Prozent) würden Zugewinne verzeichnen – obwohl ihre Positionen teils konträr zur AfD stehen.
Wagenknecht-Partei als große Profiteurin
Besonders auffällig: Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), bislang nicht im Bundestag vertreten, könnte laut INSA auf Anhieb 11 Prozent erreichen. Fast jeder vierte aktuelle AfD-Wähler würde demnach zur Wagenknecht-Partei wechseln. Diese neue politische Kraft könnte somit zur bedeutendsten Sammelbewegung für ehemalige AfD-Wähler werden.
FDP mit Comeback-Chancen
Auch die FDP könnte laut der Umfrage von einem AfD-Verbot profitieren. Mit 6 Prozent der Stimmen wäre der Wiedereinzug ins Parlament gesichert – ein Hoffnungsschimmer für die zuletzt schwächelnden Liberalen.
Fazit: Politisches Beben mit vielen Gewinnern
Ein mögliches Verbot der AfD würde das politische Kräfteverhältnis in Deutschland massiv verändern – aber nicht in Richtung einer einheitlichen Alternative. Vielmehr zeigt die Umfrage ein politisches Splitterbild: Von CDU bis Linke, von FDP bis BSW – fast alle Parteien würden profitieren. Nur die AfD-Führung um Alice Weidel und Tino Chrupalla ginge leer aus.
Geschrieben von: Florian Jäger
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