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today8. Dezember 2025
Der Kreis Lippe und seine 16 Städte und Gemeinden haben sich auf eine Kreisumlage von 268 Millionen Euro für das Jahr 2026 verständigt. Damit liegt die Umlage zwar 7,5 Millionen Euro über dem Vorjahreswert, jedoch 8 Millionen Euro unter dem ursprünglich vorgesehenen Ansatz. Möglich wurde der Kompromiss durch intensive Beratungen im Arbeitskreis Kreisumlage, in dem beide Seiten trotz angespannter Haushaltslagen aufeinander zugingen und schmerzhafte Zugeständnisse machten.
Ursprünglich war der Kreis aufgrund stark steigender Sozialkosten von einem Anstieg auf 276 Millionen Euro ausgegangen. Dass der Betrag nun geringer ausfällt, liegt vor allem an einer überraschenden Entscheidung des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL): Der Hebesatz für die Landschaftsumlage steigt weniger stark als befürchtet. Statt 138,6 Millionen Euro muss der Kreis 2026 nun 133,7 Millionen Euro nach Münster überweisen – zwar noch immer 7,8 Millionen Euro mehr als 2025, aber 4,9 Millionen Euro weniger als prognostiziert. Diese Entlastung gibt der Kreis vollständig an die Kommunen weiter.
Über die Landschaftsumlage finanziert der LWL unter anderem Sozialleistungen, Eingliederungshilfe, psychiatrische Einrichtungen und Förderschulen Bereiche, in denen die Ausgaben in den vergangenen Jahren massiv gestiegen sind. Landrat Meinolf Haase verdeutlicht die Dimension: „Jeder zweite Euro der Kreisumlage geht direkt an den LWL.“ Trotz der angespannten Lage zeigt er sich erleichtert über die Einigung.
Auch Lügdes Bürgermeister Torben Blome und Dörentrups Bürgermeister Friso Veldink sprechen von einem „vertretbaren Weg“, weisen jedoch auf die strukturelle Unterfinanzierung der kommunalen Haushalte hin. Bund und Land müssten endlich ihrer Verantwortung gerecht werden, Aufgaben ausreichend zu finanzieren und Kostensteigerungen zu berücksichtigen.
Der Kompromiss zur Kreisumlage 2026 wirkt auf den ersten Blick wie eine Entspannung tatsächlich ist er nur ein Symptom eines viel größeren Problems. Kommunen und Kreise stemmen immer mehr soziale Aufgaben, während die finanzielle Unterstützung von Bund und Land stagnierend oder gar rückläufig bleibt. Dass ein geringerer Anstieg der Landschaftsumlage bereits als Erfolg gefeiert wird, zeigt die Schieflage deutlich. Ohne nachhaltige Finanzreformen droht diese Situation zur Dauerkrise zu werden. Kommunale Zusammenarbeit ist wichtig aber politische Lösungen in Berlin und Düsseldorf sind zwingend nötig.
Geschrieben von: Florian Jäger
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