Deutschland aktiviert Arrow-3: Start für Europas neuen Luftabwehrschild

Mit der heutigen Inbetriebnahme erster Komponenten des Raketenabwehrsystems Arrow-3 erreicht die deutsche und europäische Luftverteidigung einen entscheidenden Meilenstein. Angesichts der sicherheitspolitischen Lage seit Beginn des Ukraine-Kriegs drängt die Nato darauf, die europäische Luftabwehr drastisch auszubauen – laut Bündnis um bis zu 400 Prozent. Das hochmoderne Arrow-3-System soll nun als zentraler Schutzwall dienen und in über 100 Kilometern Höhe ballistische Raketen nahezu jeder Art abfangen.

Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte in Berlin die Bedeutung des Schritts für die Sicherheit Deutschlands und seiner Partner. „Wir gewinnen erstmals eine strategische Frühwarn- und Abwehrfähigkeit gegenüber weitreichenden ballistischen Raketen“, erklärte der Minister. Dies stärke nicht nur die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands, sondern auch die Rolle Europas innerhalb der Nato.

Pistorius hob hervor, dass die Bundesrepublik mit Arrow-3 eine „einmalige Fähigkeit im Kreis der europäischen Partner“ erhalte. Dadurch übernehme Deutschland zusätzliche Verantwortung für die gemeinsame Sicherheit. Das System soll nicht nur den eigenen Luftraum schützen, sondern auch zur Abschirmung verbündeter Staaten beitragen und so den europäischen Pfeiler der Nato festige

Am Mittag will die Luftwaffe auf dem Stützpunkt Schönewalde/Holzdorf an der Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen-Anhalt die Initial Operational Capability (IOC) verkünden. Diese Erstbefähigung bedeutet, dass zentrale Elemente – Radar, Startgeräte sowie geschultes Personal – bereits einsatzbereit sind und einen eingeschränkten Schutzbetrieb aufnehmen können. Die volle Einsatzbereitschaft (Full Operational Capability) soll in weiteren Schritten folgen.

Der Aufbau des in Israel beschafften Systems erfolgt als direkte Reaktion auf die zunehmende Bedrohung durch Russland. Arrow-3 soll feindliche Raketen in Höhen von mehr als 100 Kilometern abfangen – eine Fähigkeit, die bislang in der Bundeswehr fehlte. Schönewalde/Holzdorf bildet den ersten von drei geplanten Standorten, an denen das System stationiert werden soll.