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today1. Dezember 2025
In der rheinland-pfälzischen Gemeinde Mehlbach bei Kaiserslautern hat ein junges Paar, Miriam Aubart und Maurizio Borger, einen alten Traum verwirklicht: Sie haben ein verfallenes Bauernhaus gekauft und aufwendig saniert, berichten Medien. Mit einer Investition von rund 300.000 Euro haben sie das unbewohnbare Gebäude zu einem wahren Schmuckstück gemacht. Ihr Erfolg ist nicht nur persönlicher Natur, sondern auch ein Beispiel für die Chancen, die das Land bietet besonders für junge Menschen, die den städtischen Ballungsräumen entfliehen wollen.
Der Schlüssel zur Belebung des Dorfes und der Nutzung leerstehender Immobilien liegt in einer neuen Position: der „Dorfumbau-Managerin“. Seit April 2025 übernimmt Natalie Miller diesen Posten. Die 28-jährige Innenarchitektin berät Hauskäufer, vermittelt zwischen Eigentümern und potenziellen Käufern und hilft dabei, leerstehende Gebäude wieder in den Wohnkreislauf zu integrieren. Ihr Ziel: den Dorfumbau voranzutreiben und junge Menschen von den Vorteilen des ländlichen Lebens zu überzeugen. Ihre Tätigkeit wird aus EU-Fördermitteln finanziert und stellt eine Antwort auf das Problem des immer größer werdenden Leerstands dar.
In der Region rund um Mehlbach gibt es eine erschreckend hohe Zahl an leerstehenden Häusern. Rund 250 Immobilien stehen in der Gemeinde Otterbach-Otterberg leer, viele davon sind in einem desolaten Zustand. Bürgermeister Harald Westrich und die Dorfumbau-Managerin setzen große Hoffnungen auf die neuen Maßnahmen, um den Leerstand langfristig zu reduzieren und die Region für junge Familien attraktiv zu machen. Die von der EU geförderte Stelle ist vorerst auf zwei Jahre befristet, doch die ersten Erfolge könnten schon bald sichtbar werden.
Die Schaffung einer „Dorfumbau-Managerin“-Stelle ist eine innovative und notwendige Antwort auf das Problem des landwirtschaftlichen Leerstands, das viele ländliche Gemeinden plagt. Dass sich in einer Welt, in der Städter oft als Gewinner gelten, auch auf dem Land neue Chancen auftun, ist eine ermutigende Perspektive. Natalie Miller gibt den ländlichen Regionen nicht nur eine organisatorische Struktur, sondern auch eine Vision: Häuser, die einst leer standen und verfallen sind, könnten wieder zu Orten des Lebens werden. Langfristig wird es jedoch entscheidend sein, neben der Immobilienentwicklung auch andere Maßnahmen wie den Ausbau der digitalen Infrastruktur voranzutreiben, um die Region wirklich attraktiv zu machen.
Geschrieben von: Florian Jäger
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