Lippische Landessynode berät über Haushalt, Zukunftsstrategie und personelle Weichenstellungen

Synode startet in zweitägige Herbsttagung

Am Montag und Dienstag tritt die Synode der Lippischen Landeskirche zu ihrer Herbsttagung zusammen, berichten Medien. Auf der Agenda stehen zentrale Zukunftsfragen, allen voran die Finanzplanung für das kommende Jahr. Das Kirchenparlament muss entscheiden, wie sich die Landeskirche angesichts schrumpfender Einnahmen künftig aufstellt.

Finanzdruck zwingt Kirche zu klaren Einschnitten

Für 2025 rechnet die Landeskirche mit Steuereinnahmen von rund 32,5 Millionen Euro. Doch die Projektionen sind alles andere als rosig: Wegen weiter sinkender Mitgliederzahlen geht die Kirchenleitung von jährlichen Einnahmeverlusten von rund viereinhalb Prozent aus. Um finanziell stabil zu bleiben, sollen sämtliche Aufgabenbereiche überprüft werden. Ziel ist ein Haushalt, der ab 2027 ohne Rückgriff auf Rücklagen auskommt ein ambitionierter, aber notwendiger Schritt.

Aufarbeitung und neue Leitungsstrukturen

Ein weiteres Kernthema ist der aktuelle Stand der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt. Die Synode will klären, welche Fortschritte erzielt wurden und welche Maßnahmen noch folgen müssen. Zudem stehen wichtige personelle Entscheidungen an: Die Ämter des Landessuperintendenten sowie des Theologischen Kirchenrats sollen neu besetzt werden und damit die Leitungsstruktur der kommenden Jahre prägen.

Kommentar

Die Lippische Landeskirche steht an einem Wendepunkt. Finanzielle Einschnitte, strukturelle Entscheidungen und die Aufarbeitung schwerer Verfehlungen verlangen nicht nur Verwaltungsgeschick, sondern auch Transparenz und Haltung. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob es gelingt, den Spagat zwischen Sparzwang und lebendiger Gemeindearbeit zu meistern. Die Herbstsynode könnte ein Signal sein für einen ehrlichen, mutigen und verantwortungsvollen Kurs in schwierigen Zeiten.