Haus des Jugendrechts in Bielefeld bleibt leer – trotz steigender Jugendkriminalität

Eigentlich sollte das Haus des Jugendrechts ein zentraler Baustein im Kampf gegen Kinder- und Jugendkriminalität in Bielefeld werden. Doch anderthalb Jahre nach dem feierlichen Beschluss herrscht dort gähnende Leere. Von der ursprünglich angekündigten Kooperation zwischen Stadt, Polizei und Jugendhilfe ist bislang kaum etwas umgesetzt.

Dabei zeigen aktuelle Zahlen, wie dringend der Handlungsbedarf ist: Im Jahr 2024 stieg die Zahl der von Kindern und Jugendlichen begangenen Straftaten um 6,4 Prozent auf insgesamt 1.541 Fälle, ein Zehn-Jahres-Höchstwert bei der Gewaltkriminalität. Besonders alarmierend ist der Anstieg bei Körperverletzungsdelikten um 12,8 Prozent auf über 3.000 Fälle sowie bei Sexualdelikten, die um 26 Prozent zunahmen. Die Zahl der Sexualstraftaten an Kindern wuchs sogar um ein Drittel.

Das Haus des Jugendrechts sollte eigentlich eine schnelle und koordinierte Reaktion auf genau diese Entwicklungen ermöglichen. Doch bislang bleibt es beim Konzept  und die Verantwortlichen stehen unter Druck, endlich Ergebnisse zu liefern.