Deutschland

Softwarefehler legt Bahnpläne lahm – Kölner Hauptbahnhof muss ein zweites Mal gesperrt werden

today12. November 2025 5

Hintergrund
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Eigentlich sollte am Freitagabend die zehntägige Sperrung des Kölner Hauptbahnhofs beginnen, um ein neues elektronisches Stellwerk in Betrieb zu nehmen. Doch ein unerwarteter Softwarefehler bringt die Pläne der Deutschen Bahn erneut ins Wanken. Wie ein Bahnsprecher bestätigte, kann die neue Technik nicht wie geplant aktiviert werden mit weitreichenden Folgen für Hunderttausende Reisende.

Erste Sperrung bleibt bestehen

Trotz der technischen Probleme hält die Deutsche Bahn an der angekündigten Sperrung fest: Von Freitag, 21 Uhr, bis zum 24. November fahren keine Fern- und Regionalzüge über den Kölner Hauptbahnhof. Die Züge werden über alternative Routen um das Stadtzentrum geleitet. Die Zeit soll genutzt werden, um dringend notwendige Arbeiten an Weichen, Oberleitungen und weiteren Anlagen durchzuführen.

Altes Stellwerk übernimmt vorerst den Betrieb

Der Fehler wurde laut Bahn bei einer Überprüfung durch unabhängige Sachverständige entdeckt. Aufgrund der Störung konnten wichtige Sicherheitstests nicht abgeschlossen werden  das Risiko eines unsicheren Betriebs sei zu groß. Deshalb bleibt das alte Stellwerk vorerst in Betrieb, bis die Softwareprobleme behoben sind. Wann das neue System einsatzbereit ist, steht noch nicht fest. Sicher ist jedoch: Der Hauptbahnhof muss für die spätere Umstellung ein weiteres Mal komplett gesperrt werden.

Großprojekte rund um Köln sorgen für zusätzliche Belastung

Neben der erneuten Sperrung droht ab Februar 2026 weiterer Stillstand: Dann beginnt die Generalsanierung der Strecke Köln–WuppertalHagen. Fünf Monate lang werden dort Bauarbeiten stattfinden – mit erheblichen Auswirkungen auf den Regional- und Fernverkehr.
Mit täglich rund 1300 Zügen und Hunderttausenden Reisenden zählt der Kölner Hauptbahnhof zu den wichtigsten Verkehrsknotenpunkten im Westen Deutschlands. In den vergangenen Jahren investierte die Bahn rund 360 Millionen Euro in drei neue elektronische Stellwerke, um den Verkehr zuverlässiger und pünktlicher zu machen. Doch die aktuelle Panne zeigt: Der Weg zur digitalen Schiene bleibt holprig.

Geschrieben von: Matthias Masnata

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