Kultur

„Tradition trifft Vielfalt: Lemgos internationale Partnerstädte im Porträt“

today6. November 2025

Hintergrund
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Die Stadt Lemgo ist seit vielen Jahren im internationalen Dialog aktiv und unterhält offizielle Städtepartnerschaften, unter anderem mit Vandœuvre‑lès‑Nancy (Frankreich), Beverley (Großbritannien) und Stendal (Deutschland). Diese Partnerschaften dienen nicht nur dem kulturellen Austausch, sondern fördern auch Bildung, Vereinsleben und zivilgesellschaftliches Engagement über Landesgrenzen hinweg. Durch regelmäßige Begegnungen und gemeinsame Projekte wächst das Verständnis füreinander ein wichtiges Signal in einer vernetzten Welt. Im Folgenden werden die einzelnen Partnerschaften von Lemgo sowie ihre Bedeutung und Geschichte näher beleuchtet.

Freundschaft über Grenzen Die Idee der Städtepartnerschaften

Die Idee der Städtepartnerschaften entstand vor allem im Zuge der Nachkriegszeit, mit dem Ziel, die tiefen Wunden, die durch zwei Weltkriege in Europa entstanden waren, zu heilen und neue Formen der Verständigung zu schaffen. Städte, Gemeinden und Kreise begannen, mit Partnerstädten Kontakte zu knüpfen nicht allein auf politischer Ebene, sondern vor allem als Verbindung von Bürger*innen unterschiedlicher Länder, Kulturen und Hintergründe.

Im Zentrum dieser Partnerschaften steht der Austausch: Schulen, Vereine, kulturelle Gruppierungen und Verwaltungen treten in Kontakt, um voneinander zu lernen, gemeinsame Projekte umzusetzen oder einfach neue Begegnungen zu ermöglichen. So fungieren Städtepartnerschaften als Instrument der kommunalen Außenpolitik „als Mittel der Diplomatie auf der lokalen Ebene“. Sie zielen darauf ab, Vorurteile abzubauen, das Verständnis für andere Lebensweisen zu fördern und damit einen Beitrag zu Frieden, Solidarität und Zusammenhalt zu leisten.

Heute zeigt eine Studie: Rund zwei Drittel der befragten Städte und Kommunen mit Partnerstädten berichten, ihre Kooperationen seien stabil oder hätten sogar an Intensität gewonnen vor allem durch Freizeit‑, Sport‑ und Kulturangebote, die viele Bürger*innen erreichen, für die sonst die Europapolitik abstrakt bliebe. Damit zeigt sich: Städtepartnerschaften sind keine bloße Formalität, sondern lebendige Praxis, die Menschen direkt einbindet und Verbindungen schafft über Grenzen hinweg und im Alltag.

Lemgos Partnerstädte im Überblick

Die Alte Hansestadt Lemgo pflegt seit vielen Jahren lebendige Städtepartnerschaften, die das internationale Verständnis und den kulturellen Austausch fördern. Eine der ältesten Partnerschaften besteht mit Vandœuvre‑lès‑Nancy in Frankreich, die 1978 offiziell besiegelt wurde. Zwischen den beiden Städten finden regelmäßig Austauschprogramme statt, darunter Schülerreisen, Praktika und kulturelle Begegnungen, die von der Partnerschaftsgesellschaft Lemgo e.V. organisiert werden .

Mit Beverley in Großbritannien besteht ebenfalls seit den späten 1970er-Jahren eine Partnerschaft. Trotz Unterbrechungen durch Brexit und Corona haben die beiden Städte den Austausch wieder aufgenommen. Schulen, Vereine und Jugendgruppen stehen hier im Mittelpunkt, um Begegnungen und gemeinsame Projekte zu ermöglichen .

Eine weitere Partnerstadt ist Stendal in Sachsen-Anhalt, deren Verbindung zu Lemgo am 9. Oktober 1988 geschlossen wurde. Besonders nach der Wiedervereinigung entwickelten sich vielfältige Kontakte im Bereich Wirtschaft, Kultur und Bildung. Auch hier engagieren sich die Partnerschaftsgesellschaft sowie Vereine und Schulen aktiv, um Besuche und Jugendaustausche zu organisieren . Durch diese Städtepartnerschaften gelingt es Lemgo, internationale Freundschaften zu pflegen und seinen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, über kulturelle und nationale Grenzen hinaus Kontakte zu knüpfen.

Begegnungen, Projekte und gelebter Austausch

Die Städtepartnerschaften von Lemgo werden im Alltag durch vielfältige Begegnungen und Projekte lebendig gehalten. Besonders der Schüler- und Jugendaustausch spielt eine zentrale Rolle: Schülerinnen und Schüler aus Lemgo besuchen regelmäßig Vandœuvre‑lès‑Nancy, Beverley oder Stendal, lernen dort die Kultur und Lebensweise der Partnerstadt kennen und vertiefen so sprachliche und soziale Kompetenzen .

Darüber hinaus gibt es zahlreiche kulturelle Veranstaltungen wie Musik- oder Theaterprojekte, Kunstausstellungen und gemeinsame Feste, bei denen Vereine, Schulen und Bürgerinnen und Bürger aktiv beteiligt sind. Diese Initiativen stärken nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern bieten auch Gelegenheit, Traditionen und Bräuche der Partnerstädte kennenzulernen.

Auch Vereinsbesuche und sportliche Begegnungen tragen zur Vertiefung der Beziehungen bei. Sportvereine aus Lemgo nehmen an Turnieren und Wettbewerben in den Partnerstädten teil, während Gäste aus Frankreich, Großbritannien oder Stendal regelmäßig nach Lemgo reisen. Auf diese Weise entstehen persönliche Freundschaften und Netzwerke, die weit über formale Partnerschaftsurkunden hinausgehen .

Insgesamt zeigen diese Aktivitäten, dass Städtepartnerschaften nicht nur symbolische Verbindungen darstellen, sondern aktive, gelebte Beziehungen, die Menschen zusammenbringen und das gegenseitige Verständnis auf allen Ebenen fördern.

 

Es ist wirklich beeindruckend, wie Lemgo seine Städtepartnerschaften aktiv mit Leben füllt. Besonders der Fokus auf Schüler- und Jugendaustausch zeigt, dass die Stadt großen Wert auf Bildung, interkulturelles Lernen und persönliche Erfahrungen legt. Auch die vielfältigen kulturellen Veranstaltungen und sportlichen Begegnungen verdeutlichen, dass es hier nicht nur um offizielle Partnerschaftsurkunden geht, sondern um gelebte Freundschaften und echten Austausch zwischen Menschen. Der Text vermittelt sehr anschaulich, wie diese Initiativen das Gemeinschaftsgefühl stärken und gleichzeitig das Verständnis für andere Kulturen fördern ein tolles Beispiel dafür, wie lokale Engagements internationale Brücken bauen können.

 

Geschrieben von: Florian Jäger

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