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E-Auto-Schnellladung an Autobahnen: ADAC deckt Schwächen in der Infrastruktur auf

today4. November 2025

Hintergrund
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E-Auto-Schnellladung an Autobahnen: ADAC deckt Schwächen in der Infrastruktur auf

Die Nutzung von Elektroautos (E-Autos) in Deutschland nimmt weiter zu. Doch eine neue Untersuchung des ADAC zur Ladeinfrastruktur entlang der Autobahnen zeigt, dass es an vielen Stellen noch erheblich hakt. Die Ladebedingungen sind teils unzureichend, von langsamen Ladepunkten über fehlende Komfortangebote bis hin zu unklaren Preisen.

Viele Ladesäulen bieten zu geringe Leistung

Ein zentrales Ergebnis der ADAC-Untersuchung: Viele Schnellladesäulen entlang der Autobahnen bieten nur eine Ladeleistung von 50 kW, deutlich zu wenig für eine effiziente Zwischenladung auf langen Strecken. Zwar wurden in den letzten Jahren einige moderne Schnellladepunkte mit höherer Leistung (bis zu 300 kW) installiert, doch der Großteil der Anlagen ist noch weit davon entfernt, den Bedürfnissen von E-Auto-Fahrern gerecht zu werden. Besonders auffällig war, dass 22 Prozent der getesteten Raststätten ausschließlich langsame Ladesäulen zur Verfügung stellen. Das stellt für Reisende mit einem hohen Ladebedarf ein erhebliches Problem dar.

Komfortmängel: Kein Schutz vor Witterung und wenig Service

Der Komfort an den getesteten Ladesäulen lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Weder an Raststätten noch an Autohöfen war ein einziger Ladepunkt überdacht, was die E-Auto-Fahrer insbesondere bei Regen oder Sonne im Stich lässt. Darüber hinaus gab es auf vielen Anlagen kaum Serviceangebote wie Picknicktische oder Sanitäranlagen, um die Wartezeit während des Ladevorgangs angenehm zu gestalten. Nur 17 Prozent der Ladesäulen boten in der Nähe zusätzliche Dienstleistungen wie Staubsauger oder Scheibenreinigung an.

Preistransparenz und Bezahlmöglichkeiten bleiben oft undurchsichtig

Ein weiteres Manko, das der ADAC in seiner Untersuchung feststellte, ist die mangelnde Preistransparenz an den Ladesäulen. Während der Preis pro Kilowattstunde an vielen Säulen angezeigt wird, erfahren Fahrer erst beim Abschluss des Ladevorgangs den endgültigen Preis. Auch die Zahlungsmöglichkeiten lassen zu wünschen übrig: Nur rund die Hälfte der getesteten Ladesäulen ermöglicht eine direkte Zahlung per Kreditkarte, was die Nutzung für viele Fahrer umständlich macht.

Insgesamt zeigt der ADAC-Test, dass die Schnellladeinfrastruktur auf deutschen Autobahnen noch nicht ausreicht, um eine reibungslose Nutzung von E-Autos auf Langstrecken zu garantieren. Auch wenn einige wenige Autohöfe mit modernen, leistungsstarken Ladepunkten punkten können, bleibt der Großteil der Ladesäulen hinter den Erwartungen zurück.

Geschrieben von: Florian Jäger

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