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today31. Oktober 2025
Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko sorgt die Ticketpolitik der FIFA für heftige Kritik. Zwar wirbt der Weltverband mit Eintrittskarten ab 60 US-Dollar (rund 52 Euro) doch diese günstigste Kategorie 4 ist in den Stadien offenbar stark begrenzt, berichten Medien. In den veröffentlichten Sitzplänen sind nur kleine Bereiche dieser Preisklasse markiert, während der Großteil der Plätze zu höheren Preisen der Kategorien 1 bis 3 gehört.
Im Verlauf des Turniers steigen die Preise weiter: Finaltickets außerhalb des VIP-Bereichs sollen laut FIFA bereits zu Verkaufsbeginn bis zu 6.730 US-Dollar (rund 5.790 Euro) kosten.
Auf der offiziellen Wiederverkaufsplattform der FIFA werden bereits jetzt Karten zu extremen Preisen angeboten. Tickets der Kategorie 4, die ursprünglich 60 Dollar kosteten, stehen dort teils für über 2.700 Dollar zum Verkauf das 46-Fache des Originalpreises. Die FIFA erlaubt Verkäufern, ihre Preise frei zu bestimmen, und kassiert dabei doppelt mit: 15 Prozent Gebühr beim Verkäufer und 15 Prozent beim Käufer.
Fanvertreter Ronan Evain vom Bündnis Football Supporters Europe spricht von einem „organisierten Schwarzmarkt im FIFA-Gewand“, der vor allem den Profit des Weltverbands sichere.
Zudem setzt die FIFA auf ein sogenanntes „Dynamic Pricing“, bei dem sich Ticketpreise je nach Nachfrage verändern ähnlich wie bei Flug- oder Hotelbuchungen. Dieses Modell, so die Kritik, erhöhe den Druck auf Fans, überhastet zu kaufen.
Hinzu kommt ein weiteres Geschäftsmodell: Fans können für mehrere Hundert bis Tausend Dollar ein „Right-to-buy“, also ein Vorkaufsrecht auf Tickets, erwerben ohne Garantie, wie teuer die Eintrittskarten am Ende tatsächlich sind.
Die FIFA verweist darauf, dass alle Einnahmen in die weltweite Fußballentwicklung fließen sollen. Dennoch erwartet der Verband im WM-Jahr Rekordeinnahmen von fast neun Milliarden US-Dollar, davon drei Milliarden allein aus Tickets und VIP-Paketen eine Verdreifachung gegenüber der WM 2022.
Die Ticketpolitik der FIFA zeigt, wohin sich der Weltfußball entwickelt: weg von der breiten Fanbasis, hin zu einem Luxusprodukt für Wohlhabende. Faire Preise und echter Zugang für alle geraten zur Randnotiz. Wenn Leidenschaft zur Ware wird, verliert der Sport sein Herz und die Fans zahlen den Preis.
Geschrieben von: Florian Jäger
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