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„Kameras zählen Autos: Großangelegte Verkehrs­befragung für die Nordumgehung in Lemgo gestartet“

today29. Oktober 2025

Hintergrund
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Verkehr­s­zählungen weisen auf hohe Belastung hin

In der Stadt Lemgo wird derzeit eine umfassende Zählaktion im Zusammenhang mit der geplanten B 238n-Nordumgehung durchgeführt. Laut Angaben eines CDU-Ergebnisses wurden in einem Teilbereich der Innenstadt bis zu 18.000 Fahrzeuge pro Tag registriert, Medien berichten dass an acht Stellen Kameras installiert werden, um Fahrzeuge zu zählen und damit belastbare Daten für die Planung der Umgehung zu gewinnen.

Hintergrund Warum eine Nordumgehung?

Das Vorhaben der B 238n sieht vor, den Verkehr nördlich an Lemgo vorbei zu führen, um die innerstädtischen Hauptstraßen wie etwa die Richard-Wagner-Straße und Gosebrede vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Laut der Verkehrsuntersuchung könnte eine Reduktion von rund 5.400 Kraftfahrzeugen pro Tag im Bereich der Gosebrede erreicht werden. Die Kamerazählung dient jetzt als aktueller Mittel zur Datenerhebung, um die Planungen mit frischen Zahlen zu untermauern.

Debatte um Datenbasis und Konsequenzen

Trotz der laufenden Zählungen gibt es Kritik: Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Lemgo bemängelt, dass die bislang zugrunde liegenden Verkehrsuntersuchungen unzureichend seien so fehle es etwa an aktuellen Daten zur Verkehrsentwicklung und zur Wirkung der Maßnahme.  Diese neue Kamerazählung könnte helfen, den Zustand objektiv abzubilden und die Planungsgrundlagen zu stärken. Gleichzeitig werfen Kritiker die Frage auf, ob die Umgehung tatsächlich die gewünschten Entlastungen für Anwohnerinnen und Anwohner bringen wird.

Kommentar:

Die Entscheidung, Kameras zur Verkehrs­zählung einzusetzen, ist ein sinnvolles Vorgehen, um die Planung der Nordumgehung auf eine belastbare Datenbasis zu stellen. Doch so wichtig diese technischen Messungen sind sie ersetzen nicht die Diskussion mit den Betroffenen und eine reflektierte Bewertung der Konsequenzen. Eine Umgehungsstraße mag den Durchgangsverkehr reduzieren, aber wie sehr Anwohner tatsächlich entlastet werden und wie sich Mobilitätsverhalten in Zukunft ändert, bleibt offen. Wenn die Daten zeigen, dass trotz Umfahrung nur geringere Entlastungen erreicht werden, dann muss die Planung kritisch hinterfragt werden nicht nur technologisch, sondern auch gesellschaftlich.

Geschrieben von: Florian Jäger

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