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Klinikum Lippe ordnet sich neu: Gefäß- und Thoraxchirurgie ziehen nach Detmold

today28. Oktober 2025 5

Hintergrund
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Zukunftskonzept 2030 nimmt Gestalt an

 Eine weitreichende Entscheidung für die Gesundheitsversorgung in Lippe: Am 27. Oktober beschlossen der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlungen des Klinikums Lippe, die Gefäßchirurgie und Thoraxchirurgie vom Standort Lemgo nach Detmold zu verlagern, berichtet mein Lemgo News. Ziel sei es, Kompetenzen zu bündeln und so die medizinische Versorgung im Kreis Lippe langfristig zu stärken.

Gespräche mit dem Land über Grundversorgung

Gleichzeitig wurde die Geschäftsführung beauftragt, Gespräche mit dem Gesundheitsministerium NRW über die Sicherstellung einer chirurgischen Grundversorgung in Lemgo zu führen. Geplant war der Aufbau einer Allgemeinen Chirurgie vor Ort, um die Notfall- und Basisversorgung weiterhin zu gewährleisten. Damit solle Lemgo als Standort der Grund- und Regelversorgung erhalten bleiben  inklusive Innerer Medizin, Notaufnahme und spezialisierter Fachkliniken.

Experten empfehlen Umzug nach Detmold

Bereits im Rahmen des Zukunftskonzepts 2030 hatten die Gremien im Vorjahr den Umzug der Neurologie und Onkologie nach Detmold beschlossen. Nun folgten die nächsten Schritte: Ein Gutachten des Beratungsunternehmens Lohfert & Lohfert kam zu dem Ergebnis, dass der Umzug der Gefäß- und Thoraxchirurgie nach Detmold medizinisch und organisatorisch sinnvoll sei. Nur durch die enge Zusammenarbeit dieser Fachrichtungen mit den bereits bestehenden Disziplinen in Detmold könne die höchste Stufe der Notfallversorgung sowie ein onkologisches Spitzenzentrum in Lippe gesichert werden.

Ein Antrag der Grünen, den laufenden Vertrag mit der Interimsgeschäftsführung vorzeitig zu beenden und die kaufmännische Leitung neu auszuschreiben, kam während der Sitzung nicht zur Abstimmung.

Kommentar:

Der Beschluss markiert einen klaren Kurs in Richtung Zukunft. Die Zentralisierung in Detmold schafft medizinische Schlagkraft und verbessert die Versorgung im Ernstfall doch sie birgt auch Risiken. Lemgo darf nicht zum Nebenschauplatz werden. Nur wenn dort die geplante Allgemeinchirurgie zügig umgesetzt und ambulante Angebote gestärkt werden, bleibt die Entscheidung ein Gewinn für alle Lipperinnen und Lipper.

Geschrieben von: Florian Jäger

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