Europa

EU geht gegen Tech-Giganten vor: Kinder- und Jugendschutz unter der Lupe

today10. Oktober 2025

Hintergrund
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Brüssel – Die Europäische Kommission hat mehrere große Technologieunternehmen ins Visier genommen. Apple, Google, YouTube und Snapchat sollen Kinder und Jugendliche auf ihren Plattformen nicht ausreichend vor gefährlichen Inhalten wie Drogen, Glücksspiel und Suchtmechanismen schützen. Nun fordert die Kommission umfassende Auskünfte – und droht bei ausbleibenden Verbesserungen mit rechtlichen Konsequenzen.

Konkret untersucht die EU-Kommission etwa bei YouTube, ob die Altersbeschränkungen tatsächlich greifen oder leicht zu umgehen sind. Zudem steht die Frage im Raum, ob die Empfehlungsalgorithmen gezielt Inhalte anzeigen, die junge Nutzerinnen und Nutzer abhängig machen könnten. Auch Apple und Google müssen sich erklären: Über ihre App-Stores könnten Minderjährige Zugriff auf Glücksspiel-Apps erhalten, was gegen EU-Richtlinien verstoßen könnte.

Besonders schwerwiegend ist der Vorwurf gegen Snapchat. Die Plattform steht im Verdacht, von Jugendlichen zum Erwerb illegaler Drogen genutzt zu werden. Die EU will nun klären, welche Maßnahmen der Betreiber ergreift, um dies zu verhindern – und ob diese ausreichen. Bisherige Sicherheitsvorkehrungen scheinen laut Brüssel nicht effektiv genug zu sein, um junge Nutzer vor solchen Risiken zu schützen.

Sollten die Antworten der Unternehmen nicht überzeugen oder keine schnellen Änderungen erfolgen, droht ein offizielles Verfahren wegen unzureichenden Kinder- und Jugendschutzes. Ein solches Verfahren läuft bereits gegen den Meta-Konzern (Facebook, Instagram) seit dem vergangenen Jahr. Die EU-Kommission macht damit deutlich: Beim Schutz Minderjähriger will sie künftig härter durchgreifen.

Geschrieben von: Matthias Masnata

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