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Elektronische Patientenakte: Kliniken kämpfen mit Einführung, Ärzte hoffen auf Chancen

today2. Oktober 2025 5

Hintergrund
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Die elektronische Patientenakte (ePA) soll den Gesundheitsalltag moderner und transparenter machen. Während Hausärzte bereits zu 80 Prozent mit dem System arbeiten, stehen viele Kliniken noch vor großen Herausforderungen. Nur knapp die Hälfte verfügt derzeit über die nötigen Updates, wie eine Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts zeigt, berichten Medien.

An der Mainzer Universitätsmedizin ist man schon weiter. Oberarzt Achim Reckmann, Facharzt für Hämatologie, wurde für das Projekt teilweise von seiner Arbeit freigestellt. „Ich werde von Klinik zu Klinik gehen und meinen Kolleginnen und Kollegen das neue System erklären“, sagt er Turnschuhe inklusive. Sein Ziel: den Ärzten die Befüllung der ePA mit den wichtigsten Informationen, vor allem Entlassbriefen, nahebringen. „Wir wollen keine Datenflut, sondern relevante, ärztlich eingeordnete Informationen bereitstellen“, so Reckmann.

Während viele Praxen die Vorteile bereits nutzen etwa beim Medikamentenplan oder beim Austausch mit Fachkollegen hapert es an der Akzeptanz bei den Patienten. Nach einer Umfrage nutzen bisher nur drei Prozent der gesetzlich Versicherten die ePA aktiv. Verbraucherschützer kritisieren komplizierte Zugangswege und fordern bessere Informationsangebote, gerade für ältere Menschen.

Die Bundesregierung setzt dennoch auf die digitale Akte. Sie soll Bürokratie abbauen, die Versorgung verbessern und künftig auch der Forschung wichtige Daten liefern. Für Reckmann steht fest: „Die ePA hat nur einen Sinn  sie muss den Patientinnen und Patienten dienen. Dafür dürfen entscheidende Informationen nicht in der Datenfülle untergehen.“

Geschrieben von: Florian Jäger

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