Deutschland

Neue App „freii“ will Jugendliche zu weniger Bildschirmzeit motivieren

today18. September 2025 5

Hintergrund
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21-Tage-Challenge gegen übermäßige Mediennutzung gestartet

Mit einer 21-Tage-Challenge will die neue App freii Jugendlichen und Eltern helfen, bewusster mit digitalen Medien wie TikTok oder Instagram umzugehen. Das Präventionsprogramm wurde am Mittwoch in einer Berliner Schule vorgestellt. Entwickelt wurde es von Fachleuten der Villa Schöpflin in Lörrach, einem Zentrum für Suchtprävention, berichten Medien. Finanziert wird das Angebot von der Schöpflin Stiftung und der Beisheim Stiftung und bleibt für Nutzerinnen und Nutzer kostenlos. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 15 Jahren.

Aufgaben für Jugendliche und Eltern begleitet von Videos und Quiz

Die App setzt auf kurze tägliche Aufgaben, die entweder alleine oder gemeinsam mit den Eltern gelöst werden. Vier junge Begleiterinnen und Begleiter führen die Jugendlichen durch das Programm mit Videos, Quizfragen und kleinen Challenges, die jeweils nur wenige Minuten dauern. Auch der Mediziner und Kabarettist Eckart von Hirschhausen unterstützt das Projekt mit Erklärvideos speziell für Eltern.

OECD-Studie: Deutsche 15-Jährige fast sieben Stunden täglich am Bildschirm

Hintergrund ist die hohe Mediennutzung unter Jugendlichen. Laut einer OECD-Studie verbringen 15-Jährige in Deutschland im Schnitt 48 Stunden pro Woche vor Bildschirmen das entspricht fast sieben Stunden täglich. „Wir wollen keine Medien verteufeln, sondern die Nutzung in ein gesundes Gleichgewicht bringen“, sagte Daniel Ott, stellvertretender Leiter der Villa Schöpflin.

Das Programm soll nicht nur Familien, sondern auch Schulen erreichen. Geplant ist, Fachkräfte in bundesweiten Schulungen auszubilden, die die Umsetzung vor Ort begleiten. Wissenschaftlich wurde die App bereits erprobt eine vom Bundesgesundheitsministerium geförderte Studie bestätigte die Wirkung. Ab dem 22. September steht die Betaversion öffentlich zur Verfügung.

Kommentar:
Die App freii ist ein zeitgemäßes Angebot, das an einem zentralen Problem ansetzt: zu viel Bildschirmzeit im Alltag von Jugendlichen. Statt Verbote auszusprechen, setzt das Programm auf Reflexion, kleine Schritte und die Einbindung der Eltern ein Ansatz, der langfristig wirksamer sein dürfte. Entscheidend wird sein, ob Schulen und Familien das Angebot annehmen und in ihren Alltag integrieren. Nur so kann aus einer Challenge ein echter Wandel im Medienverhalten entstehen.

Geschrieben von: Florian Jäger

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