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Kameras auf dem Autodach erfassen Kennzeichen im Vorbeifahren
Falsch geparkt oder Parkschein abgelaufen? In Heidelberg soll künftig nicht nur der Ordnungsdienst Parksünder aufspüren. Ab Donnerstag startet die Stadt als erste Kommune in Baden-Württemberg mit einem sogenannten Scan-Fahrzeug. Möglich macht dies ein neues Landesgesetz, das seit März den Einsatz erlaubt, berichten Medien.
Das Prinzip: Auf dem Dach des Fahrzeugs angebrachte Kameras erfassen im Vorbeifahren die Kennzeichen parkender Autos. Diese werden mit einer Datenbank abgeglichen, in der digitale Parktickets oder Bewohnerausweise hinterlegt sind. So können Verstöße schneller erkannt werden. Allerdings funktioniert das nur dort, wo Parkberechtigungen digital erfasst sind.
Pilotprojekt soll Effizienz und Sicherheit verbessern
Während des Pilotprojekts erhalten Parksünder allerdings noch kein Knöllchen. Die Daten dienen ausschließlich der technischen Erprobung. Eine erste Auswertung soll im Frühjahr 2026 vorliegen erst dann entscheidet Heidelberg über einen dauerhaften Einsatz.
Ein Vorteil liegt in der Effizienz: Nach Angaben des Verkehrsministeriums kann ein Scan-Auto bis zu 1.000 Fahrzeuge pro Stunde kontrollieren, während Mitarbeitende zu Fuß nur rund 50 schaffen. Minister Winfried Hermann (Grüne) hofft zudem auf mehr Verkehrssicherheit: Jeder fünfte innerörtliche Unfall hänge mit Falschparken zusammen. Auch Klimaschutzaspekte spielen eine Rolle, da strengere Parkraumkontrollen die Nutzung von Rad und Fußwegen fördern könnten.
Datenschutz und Erfahrungen aus dem Ausland
Datenschutzfragen nimmt das Land ernst: Erfasst werden Kennzeichen, Standort und Zeitpunkt. Daten korrekt parkender Autos werden sofort gelöscht, Verstöße nur für die Dauer des Bußgeldverfahrens gespeichert. Fußgänger auf den Aufnahmen werden automatisch verpixelt.
Im Ausland gibt es bereits positive Erfahrungen etwa in den Niederlanden und in Frankreich. Auch Städte in Baden-Württemberg wie Mannheim, Freiburg und Waldshut-Tiengen planen, in den kommenden Jahren eigene Scan-Fahrzeuge einzusetzen.
Kommentar:
Der Test in Heidelberg ist ein spannender Schritt in Richtung digitaler Verkehrsüberwachung. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: effizientere Kontrollen, weniger Belastung für städtische Mitarbeitende und mehr Sicherheit im Straßenraum. Doch entscheidend wird sein, wie Bürgerinnen und Bürger auf den Einsatz reagieren gerade mit Blick auf den Datenschutz. Vertrauen in die Technik ist die Voraussetzung dafür, dass smarte Lösungen langfristig Akzeptanz finden.
Geschrieben von: Florian Jäger
today11. September 2025
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