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Seit Wochen diskutieren Politik und Medien über die Frage: Wie gut ist Deutschland eigentlich auf Krisen vorbereitet? Ein Thema sticht dabei besonders hervor – der Zustand der Bunker. Während im Kalten Krieg tausende Schutzräume als Rückzugsorte vorgesehen waren, sind heute nur noch wenige übrig. Und Lemgo? Gehört zu den Städten ohne funktionierenden öffentlichen Bunker.
In den 1980er-Jahren baute die Bundesrepublik ein enges Netz an Schutzanlagen auf. Doch nach Ende des Kalten Krieges galten sie als überflüssig. Viele wurden stillgelegt, umgenutzt oder zurückgebaut. Heute zeigen sich die Folgen: Die allermeisten Menschen hätten im Ernstfall keinen ausgewiesenen Zufluchtsort mehr.
Auch im Kreis Lippe gibt es aktuell keine öffentlich zugänglichen Schutzräume. Das bestätigt ein Blick in die Unterlagen des Bevölkerungsschutzes: Die Zuständigkeit liegt beim Bund, die Kommunen selbst verfügen nicht über aktive Bunker. Die Leitstelle in Lemgo ist für Katastrophenschutz und Warnsysteme verantwortlich, nicht jedoch für Schutzbauwerke.
Politik und Experten setzen inzwischen weniger auf klassische Betonbunker, sondern prüfen, wie bestehende Gebäude – etwa Tiefgaragen oder große Kellerräume – im Ernstfall genutzt werden könnten. Gleichzeitig diskutiert die Bundesregierung Investitionen, um die Zivilschutz-Infrastruktur wieder aufzuwerten. Das braucht Zeit, Planung und Geld.
Einige größere Einrichtungen in der Stadt, wie etwa Stiftungen oder Pflegeeinrichtungen, verfügen über eigene Notfallpläne. Diese richten sich aber in erster Linie an die Bewohner und Mitarbeitenden, nicht an die breite Öffentlichkeit. Privatpersonen bauen vereinzelt vor – doch das bleibt die Ausnahme und ist meist nicht öffentlich bekannt.
Während die internationale Lage in den Schlagzeilen für Diskussionen sorgt, zeigt Lemgo stellvertretend ein Bild, das sich vielerorts wiederholt: Es gibt aktuell keinen zentralen Zufluchtsort für die Bevölkerung, wohl aber Pläne und Debatten, wie der Schutz in Zukunft aussehen könnte.
Geschrieben von: stanley.dost
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