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„Mogelpackung“ Milka? Verbraucherschützer ziehen gegen Schoko-Konzern vor Gericht

today1. September 2025

Hintergrund
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Weniger Inhalt, gleicher Preis – Klage wegen Verbrauchertäuschung

Die Schokoladentafeln von Milka sind kleiner geworden – und das kaum sichtbar: Statt 100 Gramm enthalten viele Sorten jetzt nur noch 90 Gramm. Die Verpackung bleibt dabei optisch nahezu unverändert. Für die Verbraucherzentrale Hamburg ist das ein klarer Fall von Irreführung. Sie hat den Hersteller Mondelez daher wegen unlauteren Wettbewerbs vor dem Landgericht Bremen verklagt. Der Vorwurf: Die Kunden würden bewusst in die Irre geführt, da der schrumpfende Inhalt kaum zu erkennen s

Kritik: Kein klarer Hinweis auf verkleinerte Tafel

Laut der Verbraucherzentrale fehlt auf der Packung ein deutlich sichtbarer Hinweis auf die reduzierte Füllmenge. Zwar sei das Gewicht aufgedruckt – jedoch klein, leicht zu übersehen und oft durch die Verkaufsverpackung im Supermarktregal verdeckt. „Ein winziger Zahlenaufdruck reicht nicht aus“, sagt Armin Valet, Experte für Lebensmittelrecht. Die Verbraucherschützer fordern gesetzlich verpflichtende Warnhinweise bei Verpackungsänderungen sowie eine Anpassung der Packungsgröße an den tatsächlichen In

Mondelez verweist auf gestiegene Kosten und Transparenz

Der Milka-Hersteller Mondelez Deutschland weist die Vorwürfe zurück. Man lege großen Wert auf Transparenz und habe das neue Gewicht deutlich auf der Verpackung sowie in den sozialen Medien und auf der eigenen Website kommuniziert. Die Umstellung sei notwendig gewesen, um angesichts drastisch gestiegener Rohstoffpreise – insbesondere für Kakao – wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Reduzierung des Gewichts sei eine Alternative zur Preiserhöhung. Wie das Gericht in Bremen entscheiden wird, ist noch offen.

Geschrieben von: Matthias Masnata

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