Krebsvorsorge im Kreis Lippe: Männer bleiben Vorsorgemuffel

Krebsvorsorge im Kreis Lippe: Männer bleiben Vorsorgemuffel

Im Kreis Lippe wird das Angebot zur Krebsfrüherkennung weiterhin nur unzureichend genutzt – besonders Männer zeigen sich zurückhaltend. Wie eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest zeigt, nahmen im Jahr 2024 lediglich 22,7 Prozent der Männer ab 45 Jahren die gesetzlich angebotenen Früherkennungsuntersuchungen wahr. Zwar bedeutet das einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (21,5 Prozent), doch der Wert bleibt auf einem niedrigen Niveau. Bei den Frauen liegt die Teilnahmequote ab 20 Jahren stabil bei 37,8 Prozen

Gerade Männer lassen wichtige Früherkennungsuntersuchungen zu oft aus. Dabei stehen ihnen bereits ab dem 45. Lebensjahr jährlich Untersuchungen auf Prostatakrebs und andere Tumorerkrankungen zur Verfügung – vollständig von der Krankenkasse übernommen. Auch bei Frauen sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen vorgesehen, angefangen mit einem jährlichen Abstrich ab dem 20. Lebensjahr bis hin zu weiteren Untersuchungen ab 30 und 35 Jahr

Medizinisch ist die Bedeutung der Vorsorge unbestritten. „Je früher ein Tumor erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen“, betont AOK-Serviceregionsleiter Uwe Wehmhöner. Gleichzeitig warnt er davor, Warnsignale des Körpers zu ignorieren. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten vollständig – ein Angebot, das viele Betroffene jedoch ungenutzt lass

Um das Thema Krebsvorsorge stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, setzt die AOK auf moderne Informationsangebote. Mit dem digitalen „Vorsorg-O-Mat“ sollen Versicherte leicht verständlich erfahren, wann welche Untersuchungen anstehen und welche individuell relevant sind. Wehmhöner appelliert: „Krebsvorsorge darf kein Tabuthema sein. Wir wollen die Menschen ermutigen, sich aktiv damit auseinanderzusetzen.“