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today29. August 2025 5
Es klingt wie der Plot eines Thrillers, doch für mehrere Menschen aus ganz Deutschland war es bittere Realität: Unter dem Deckmantel angeblicher Geldanlagen sollen arglose Anlegerinnen und Anleger um Hunderttausende Euro gebracht worden sein. Ab dem 9. September 2025 muss sich nun ein junger Mann aus Wien vor der großen Strafkammer des Landgerichts Detmold verantworten – der Vorwurf: gewerbsmäßiger Betrug als Teil einer perfiden Bande.
Die Masche wirkte simpel – und gerade deshalb so gefährlich: Telefonisch oder über das Internet knüpften die Täter Kontakt zu Menschen, die auf der Suche nach gewinnbringenden Investments waren. Mit gefälschten Identitäten, falschen Firmen und süßen Versprechen von schnellen Renditen bauten sie Vertrauen auf. Und dann griffen sie zu: Erst Überweisungen auf ausländische Konten, dann Bargeld, das von einem vermeintlichen „Kurier“ abgeholt wurde – eben jenem Angeklagten, der jetzt in Detmold vor Gericht steht.
Einer der Geschädigten, ein Mann aus Dornhan, übergab in mehreren Tranchen insgesamt mehr als 210.000 Euro – Bargeld aus seinem eigenen Tresor, fest in der Hoffnung, für die Zukunft klug investiert zu haben.
Eine Frau aus Flensburg verlor fast 40.000 Euro, ein Rentner aus Tengen mehr als 100.000 Euro, und ein Mann aus Detmold übergab in einem unscheinbaren Moment auf dem Parkplatz eines Kauflands gleich 100.000 Euro an den Angeklagten.
Für die Opfer blieb nur Verzweiflung. Die Träume vom finanziellen Aufschwung zerplatzten – zurück blieben Löcher in den Ersparnissen, Scham und der bittere Beigeschmack, skrupellosen Tätern aufgesessen zu sein.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 29-jährigen Wiener vor, nicht nur als Bote agiert, sondern kräftig mitkassiert zu haben: Zwischen 10 und 15 Prozent der Summen soll er als Provision einbehalten haben – zehntausende Euro, verdient an der Not und dem Vertrauen seiner Opfer.
Am 9. September wird sich der Saal des Landgerichts Detmold füllen: Geschädigte, die endlich Antworten wollen, Staatsanwälte, die Gerechtigkeit fordern – und ein Angeklagter, der sich dem Vorwurf stellen muss, Teil einer internationalen Betrügerbande gewesen zu sein.
Für die Opfer wird der Prozess vielleicht eine Form von Wiedergutmachung bringen. Doch das verlorene Geld – und vor allem das zerbrochene Vertrauen – werden wohl niemals vollständig zurückkehren.
Geschrieben von: stanley.dost
today29. September 2025
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