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Ein unscheinbarer Parkplatz in Lemgo, eine Wohnung im Biesterbergweg, ein Mobiltelefon in Detmold – hinter diesen unspektakulären Schauplätzen soll sich über Monate hinweg ein florierendes Drogengeschäft abgespielt haben. Ab dem 10. September 2025 steht nun ein 36-jähriger Mann aus Lemgo vor dem Landgericht Detmold. Der Vorwurf: unerlaubter Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge – gewerbsmäßig, organisiert und skrupellos.
Zwischen März 2023 und November 2024 soll der Angeklagte gemeinsam mit einem Komplizen Kokain beschafft, transportiert und weiterverkauft haben. Immer wieder dieselbe Choreografie: Lieferung an der Wohnanschrift des Mitangeklagten E, Übergabe auf dem Parkplatz, Portionierung und Streckung in der Wohnung – von dort aus ging das Rauschgift weiter in die Straßen von Lemgo und Detmold.
Etwa 400 Gramm Kokain, zum Preis von rund 13.500 Euro, sollen so durch die Hände des Angeklagten gegangen sein. Während sein Partner frei über Verkauf und Abnehmer entscheiden durfte, kassierte der Hauptangeklagte seinen Anteil am Geschäft.
Im November 2024 schlug die Polizei zu: Bei einer großangelegten Durchsuchung wurden in der Wohnung des Komplizen fast 190 Gramm Kokain, knapp 15 Gramm Heroin, 70 Tabletten des Schmerzmittels Pregabalin, Streckmittel und eine Feinwaage sichergestellt – ein komplettes Arsenal für den Drogenhandel.
Parallel durchsuchten Ermittler die Wohnung des Hauptangeklagten am Allandsbusch in Detmold. Dort fanden sie zwei weitere Feinwaagen, ein Mobiltelefon, 390 Euro mutmaßliches Dealgeld – und eine Überraschung: 100 Schuss 9mm-Luger-Munition.
Der Fund von Munition lässt die Ermittler aufhorchen: Ging es hier wirklich „nur“ um Kokain und Heroin – oder war das Geschäft bereits auf dem Weg, sich mit Waffen und Gewalt abzusichern? Für die Staatsanwaltschaft ist klar: Der Prozess wird zeigen müssen, wie tief der 36-Jährige in die Strukturen des organisierten Drogenhandels verstrickt war.
Wenn am 10. September die Türen des Landgerichts Detmold aufgehen, wird nicht nur über Drogen verhandelt. Es geht um Vertrauen in die Sicherheit der eigenen Nachbarschaft, um die Frage, wie viel Kriminalität in stillen Wohnstraßen verborgen bleiben kann – und um die Abgründe, die sich auftun, wenn Profitgier stärker wird als Moral.
Geschrieben von: stanley.dost
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today29. September 2025
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