Deutschland

Steigende Gesundheitskosten: Beihilfen für Beamte belasten Staatshaushalt zunehmend

today28. August 2025 5

Hintergrund
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1. Milliardenbelastung für Bund und Länder
Die Gesundheitsversorgung von Beamten wird für die öffentliche Hand zunehmend zur Kostenfalle. Allein der Bund zahlte im Jahr 2024 rund 6,6 Milliarden Euro für Beihilfen – ein Anstieg um fast 15 Prozent im Vergleich zu 2022. Die Länder tragen mit 13,8 Milliarden Euro sogar den Löwenanteil. Ein aktuelles Gutachten benennt mehrere Ursachen für diesen starken Anstieg.

2. Demografie, Fortschritt und Preisdruck als Haupttreiber
Der Bericht der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags nennt drei wesentliche Gründe für die Kostenexplosion: den demografischen Wandel, den medizinischen Fortschritt sowie die allgemeinen Preissteigerungen im Gesundheitswesen. Beamte erhalten Beihilfeleistungen für sich und ihre Familienangehörigen, die durch private Krankenversicherungen ergänzt werden – anders als bei gesetzlich Versicherten, deren Beiträge zur Hälfte vom Arbeitgeber getragen werden.

3. Kritik am System – und neue Modelle in Sicht
Die Grünen-Abgeordnete Linda Heitmann kritisiert die aktuelle Regelung scharf: Sie sichere das Geschäftsmodell privater Versicherer auf Kosten des solidarischen Gesundheitssystems. Ihr Vorschlag: eine pauschale Beihilfe für Beamte, wie sie in Hamburg und Bremen bereits möglich ist. Dort übernimmt der Staat 50 Prozent der gesetzlichen Krankenkassenbeiträge, wenn Beamte auf private Versicherungen verzichten. Besonders junge Beamte wählen diese Alternative immer häufiger.

Geschrieben von: Matthias Masnata

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