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Kripo Bielefeld rollt 35 Jahre alten Mordfall neu auf DNA-Spur führt zu Hoffnung

today28. August 2025

Hintergrund
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Toter auf Spielplatz: Mord an Erhard Büker wird neu untersucht

Die Kriminalpolizei Bielefeld hat in diesem Jahr bereits zwei sogenannte Cold Cases erfolgreich gelöst. Nun widmen sich die Ermittler einem weiteren ungeklärten Mord aus dem Jahr 1990: dem Tod von Erhard Büker. Der damals 52-Jährige wurde im März 1990 leblos auf einem Spielplatz in der Bielefelder Innenstadt entdeckt gefunden von spielenden Kindern.

Ermittlungen hatten damals ergeben, dass Büker durch stumpfe Gewalt gegen den Kopf ums Leben gekommen war. Trotz intensiver Nachforschungen blieb der Täter über Jahrzehnte unbekannt, berichten Medien.

Neue DNA-Analyse bringt Bewegung in den Fall

Jetzt gibt es neue Hoffnung auf Aufklärung: Mithilfe modernster DNA-Technik konnten Spezialisten eine Spur sichern, die mit einer bereits 2003 isolierten Fremd-DNA übereinstimmt. Diese war auf Klebefolien gefunden worden, mit denen der Leichnam nach dem Fund abgedeckt worden war. Die Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen daher neu aufgenommen und konzentriert sich dabei auf das damalige soziale Umfeld des Opfers.

Im Fokus steht laut Polizei unter anderem die Bielefelder Schwulenszene, in der sich Büker regelmäßig aufgehalten haben soll.

Großangelegte Speichelprobe soll Klarheit bringen

Ein wichtiger Schritt zur Lösung des Falls steht kurz bevor: Etwa 100 Männer aus dem Umfeld von Erhard Büker sollen zur freiwilligen Abgabe von DNA-Proben gebeten werden. Dafür liegt bereits ein Beschluss des Amtsgerichts Bielefeld vor. Die Ermittler hoffen, durch den Abgleich der Proben einen Treffer zu landen und den Täter nach all den Jahren zur Rechenschaft ziehen zu können.

Kommentar: Kein Verfallsdatum für Gerechtigkeit

Dass die Polizei sich über drei Jahrzehnte nach dem Verbrechen erneut mit dem Fall Erhard Büker beschäftigt, sendet ein starkes Signal: Mord verjährt nicht und Gerechtigkeit hat kein Ablaufdatum. Neue forensische Methoden machen es heute möglich, was früher undenkbar schien. Doch DNA allein löst keinen Fall. Entscheidend ist der Wille, auch nach so langer Zeit nicht lockerzulassen. Der Fall Büker zeigt: Für die Angehörigen ist es nie zu spät für Antworten.

Geschrieben von: Florian Jäger

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Beitrags-Kommentare (1)

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  1. Andrea Aschmuteit am 28. August 2025

    Kripo Bielefeld rollt alten Mordfall neu auf: Das ist schon Wahnsinn wie weit die Medizin heutzutage fortgeschritten ist. Die Analyse ist ja bei der DNA von steinzeitlichen Knochen noch nach 10.000 Jahren möglich. Es ist ja toll, dass die Polizei sich nach sovielen Jahren noch mit diesen Mordfällen beschäftigt und vielleicht den Täter noch ausfindig machen kann und er endlich seine gerechte Strafe bekommt. Denn Mord verjährt nicht.