Neuer Wehrdienst auf dem Weg: Merz und Pistorius präsentieren Reformpläne

Berlin – In einer historischen Sitzung hat das Bundeskabinett ein zentrales sicherheitspolitisches Vorhaben auf den Weg gebracht: den neuen Wehrdienst. Zum ersten Mal seit 1992 tagte die Regierung nicht im Kanzleramt, sondern im als besonders sicher geltenden Verteidigungsministerium – dem sogenannten „U-Boot“.

Der Anlass: Der Gesetzesentwurf zur Einführung eines neuen Wehrdienstmodells, das die Wehrpflicht neu denkt. Dieser sieht vor, junge Männer künftig erfassen zu lassen, setzt aber in erster Linie auf Freiwilligkeit und bessere Rahmenbedingungen für den Dienst in der Bundeswehr.

„Wir müssen die Einsatzbereitschaft unserer Streitkräfte erhöhen und gleichzeitig den Dienst attraktiver gestalten“, betonte Kanzler Friedrich Merz bei der Kabinettssitzung. Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärte, die Truppe brauche dringend Verstärkung und gesellschaftlichen Rückhalt: „Ein moderner Wehrdienst ist ein wichtiger Schritt zur Zeitenwende.“

Mit dem nun beschlossenen Entwurf wird der gesetzliche Rahmen für die Reform geschaffen. Er geht als Nächstes in den Bundestag, wo noch Änderungen vorgenommen werden können. Ziel ist es, das System flexibler, zeitgemäßer und nachhaltiger zu gestalten – mit Blick auf die sicherheitspolitischen Herausforderungen der kommenden Jahre.