Regional

Wenn das letzte Brot zu verschwinden droht – Tafeln kämpfen ums Überleben

today26. August 2025 5

Hintergrund
share close

Insolvenzen reißen Lücken in der Versorgung – doch Hoffnung wächst durch neue Gemeinschaften

Sie sind stille Helden des Alltags: Die Tafeln in Deutschland. Orte, an denen Lebensmittel mehr sind als Nahrung – sie sind ein Stück Würde, Hoffnung und Menschlichkeit für Tausende Menschen. Doch immer häufiger geraten genau diese Stützpfeiler ins Wanken. Insolvenzen und finanzielle Not bringen das fragile System ins Straucheln.

Die Beispiele sind erschütternd: In Altenburg musste der Trägerverein „Talisa“ Insolvenz anmelden. Für viele Familien stand plötzlich die Frage im Raum: „Woher kommt morgen unser Brot?“ Mit vereinten Kräften und großem Engagement gelang es, die Tafel neu aufzustellen – heute läuft die Versorgung weiter. Ein Sieg der Solidarität über den Stillstand.

Auch in Bad Langensalza sah es finster aus, nachdem der Trägerverein zusammenbrach. Die Stadt sprang ein, Ehrenamtliche blieben. Heute können 190 Erwachsene und 120 Kinder wieder regelmäßig versorgt werden. Ein Beweis dafür, wie stark eine Gemeinschaft sein kann, wenn sie zusammenhält.

Doch nicht überall ist die Zukunft gesichert. In Zerbst droht der Schließungsschock nach der Insolvenz einer lokalen Baufirma, die eng mit der Tafel verbunden war. Ehrenamtliche bangen, Bedürftige warten – und fragen sich, ob ihre Suppenküche bald Geschichte ist.

Diese Geschichten zeigen: Die Tafeln sind mehr als soziale Einrichtungen – sie sind Lebensadern. Sie verbinden Arm und Reich, Stadt und Land, Jung und Alt. Sie erinnern uns daran, dass Menschlichkeit nicht verhandelbar ist.

Die Tafeln brauchen Unterstützung. Ehrenamtliche, die ihre Hände reichen. Spenderinnen und Spender, die ein Stück Sicherheit schenken. Und eine Gesellschaft, die hinsieht, wenn Not sichtbar wird.

Geschrieben von: stanley.dost

Rate it

Beitrags-Kommentare (1)

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet

  1. Andrea Aschmuteit am 27. August 2025

    Tafeln kämpfen ums Überleben: Diese Tafeln sind ja sehr wichtig. Gerade für Menschen die in Not sind und eine helfende Hand benötigen und auch wirklich gesehen werden mit Würde und man ihnen Hoffnung gibt. Da habe ich immer das Bild von Jesus mit seinen 12 Jüngern beim Abendmahl vor Augen. Diese 12 Jünger waren ja die 12 Apostel, gesandt von Jesus, um die Botschaft zu verbreiten. Einer der Jünger war Judas, der Jesus später verraten hat., was die Zahl 13 unheilvoll machte. Wo gibt es eigentlich hier in der Nähe solche Tafeln? Meines Wissens in Herford und Bad Salzuflen.
    Ich finde es toll, dass sich soviele ehrenamtliche Helfer engagieren und ihre helfende Hand reichen.
    Es ist sehr schade wenn solche Tafeln in Insolvenz gehen. Aber vielleicht kann man diese ja noch retten wenn Menschen die mehr Geld haben ab und zu mal eine kleine Spende geben. Denen wird es bestimmt nicht so weh tun und den Armen kann damit ein Stück Lebensqualität zurück geben.