Regional

Sicherheitsrisiko Infrastruktur: Wie anfällig OWL für gezielte Angriffe ist

today22. August 2025

Hintergrund
share close

Regionale Auswirkungen trotz großer Entfernung

Ein Anschlag auf eine Bahnstrecke bei Düsseldorf, und plötzlich stehen in Ostwestfalen-Lippe (OWL) Züge still, Pendler stranden und Lieferketten geraten ins Wanken, berichten Medien. Was zunächst nach einem regional begrenzten Vorfall klingt, kann spürbare Folgen für ganze Regionen haben auch für OWL. Derartige Vorfälle zeigen: Unsere kritischen Infrastrukturen sind enger miteinander vernetzt, als es auf den ersten Blick scheint.

Die Versorgungsbereiche Energie, Wasser, Verkehr, Gesundheit, IT/Telekommunikation, aber auch Verwaltung, Finanzwesen und Lebensmittelversorgung gelten als kritisch ein Ausfall in einem dieser Systeme kann sofortige oder verzögerte Kettenreaktionen auslösen.

Wenn der Stromausfall zum Notfall wird

Besonders alarmierend sind sogenannte kaskadierende Effekte: Ein Angriff auf das Stromnetz kann nicht nur Licht und Heizung lahmlegen, sondern auch Wasserversorgung, IT-Systeme und medizinische Geräte. Cyberangriffe etwa durch Ransomware oder DDoS-Attacken sind inzwischen ebenso gefährlich wie physische Sabotage. Krankenhäuser, Verwaltungen und Netzbetreiber stehen zunehmend im Fadenkreuz.

Fehlen dann Notfallpläne oder Redundanzen, drohen gravierende Folgen für Patienten, für Einsatzkräfte, für den Alltag ganzer Städte. Auch in OWL, wo mehrere Kliniken, Verkehrsachsen und Datenknotenpunkte zentrale Funktionen erfüllen, sind die Risiken real.

Wie gut ist OWL auf den Ernstfall vorbereitet?

Obwohl die meisten Infrastrukturbereiche in Deutschland als technisch gesichert gelten, fehlt es oft an konkreten Schwachstellenanalysen. Besonders in mittelgroßen Regionen wie OWL sind Verwundbarkeiten häufig nicht ausreichend bekannt oder dokumentiert. Ein Stromausfall kann hier nicht nur zur Dunkelheit führen, sondern auch Wasserversorgung, Kommunikation und Logistik empfindlich stören.

Das Problem: Die Bedrohung wächst schneller, als Schutzmaßnahmen angepasst werden. Behörden, Versorger und Unternehmen sind gefragt, enger zu kooperieren auch über Landkreisgrenzen hinweg.

Kommentar:

OWL ist kein blinder Fleck, wenn es um Sicherheit geht aber auch kein geschützter Raum. Die Vorstellung, dass Angriffe auf kritische Infrastruktur nur Großstädte treffen, ist längst überholt. Genau deshalb braucht es mehr Vernetzung, mehr Vorsorge und vor allem: mehr Klarheit darüber, was im Ernstfall zu tun ist. Infrastrukturschutz darf keine stille Pflicht bleiben er muss sichtbar und spürbar werden, bevor es zu spät ist.

Geschrieben von: Florian Jäger

Rate it

Beitrags-Kommentare (0)

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet