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Japans Exporte brechen ein – Handelsstreit mit den USA zeigt Wirkung

today20. August 2025 5

Hintergrund
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Tokio – Japans Wirtschaft kämpft erneut mit Rückschlägen im Außenhandel: Die Exporte des Landes sind im Juli so stark eingebrochen wie seit über vier Jahren nicht mehr. Wie die japanische Regierung am Mittwoch bekannt gab, sanken die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent – ein stärkeres Minus als von Experten erwartet. Besonders betroffen: das wichtige US-Autogeschäft, das durch neue Strafzölle stark unter Druck geraten ist.

US-Markt verliert deutlich – Autobranche am stärksten betroffen

Die Exporte in die USA verzeichneten einen dramatischen Rückgang um 10,1 Prozent. Besonders stark betroffen waren Fahrzeuge (-28,4 Prozent) und Autoteile (-17,4 Prozent). Zwar konnte das Exportvolumen insgesamt durch Preissenkungen etwas stabilisiert werden, doch das wird langfristig nicht reichen, so Experten. Takeshi Minami, Chefökonom des Norinchukin-Forschungsinstituts, warnt: „Am Ende werden die Verbraucher in den USA die Preislast tragen müssen – mit möglichen weiteren Rückgängen bei den Verkaufszahlen.“

Handelskonflikt mit den USA belastet weiter

Auslöser der Krise sind die im April eingeführten US-Strafzölle von 25 Prozent auf japanische Fahrzeuge und Autoteile. Zwar wurde am 23. Juli ein Abkommen zur Senkung der Zölle auf 15 Prozent geschlossen – verbunden mit milliardenschweren Investitionszusagen Japans in den USA – doch der Zollsatz liegt weiterhin deutlich über dem früheren Niveau von 2,5 Prozent. Die Auswirkungen auf Japans Schlüsselindustrien sind bereits jetzt spürbar.

Schwacher Außenhandel auch mit China und Europa

Nicht nur die USA bereiten Sorgen. Auch die Exporte nach China gingen um 3,5 Prozent zurück. Insgesamt verzeichnete Japan im Juli ein Handelsdefizit von 117,5 Milliarden Yen (rund 685 Millionen Euro), da auch die Importe um 7,5 Prozent zurückgingen. Analysten hatten dagegen mit einem Handelsüberschuss gerechnet. Der anhaltende globale Konjunkturabschwung und geopolitische Spannungen verschärfen die Lage zusätzlich.

Geschrieben von: Matthias Masnata

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