Prinz Harry vom Mobbing-Vorwurf entlastet Hilfsorganisation Sentebale soll Führung verbessern

Im Streit um die Wohltätigkeitsorganisation Sentebale, die von Prinz Harry und Prinz Seeiso von Lesotho gegründet wurde, hat die britische Aufsichtsbehörde für Wohltätigkeitsorganisationen nun ein erstes Ergebnis vorgelegt: Die schwerwiegenden Vorwürfe gegen Prinz Harry wurden nicht bestätigt. Es gebe keine Hinweise auf systematisches Mobbing oder Belästigung, auch eine Kompetenzüberschreitung des Herzogs von Sussex wurde nicht festgestellt, berichten Medien.

Trotz dieser Entlastung äußerte die Behörde deutliche Kritik allerdings an allen Beteiligten. Insbesondere sei es problematisch gewesen, dass sich der Konflikt öffentlich abspielte und damit dem Ansehen der Organisation Sentebale schadete. Ein Maßnahmeplan wurde nun auferlegt, um Strukturen und Führung innerhalb der Organisation zu verbessern.

Der Hintergrund: Zwischen Sophie Chandauka, der Vorsitzenden der Stiftung, und dem Umfeld von Prinz Harry kam es zum offenen Bruch. Chandauka warf dem Royal in einem Interview großflächiges Mobbing vor und machte ihn für den Rückzug wichtiger Spender verantwortlich. Laut ihrer Darstellung sei ihr Engagement für Veränderungen nicht erwünscht gewesen stattdessen habe man versucht, sie aus dem Amt zu drängen, woraufhin eine regelrechte PR-Kampagne gegen sie gestartet worden sei.

Prinz Harry wies diese Vorwürfe entschieden zurück und sprach von „Lügen“. Er hatte gehofft, die Untersuchung würde die Wahrheit ans Licht bringen  eine Hoffnung, die aus seiner Sicht nun teilweise erfüllt wurde. Ein Sprecher des Prinzen erklärte gegenüber der BBC, man sei mit der Feststellung der Behörde grundsätzlich zufrieden. Zugleich kritisierte man jedoch, dass die aktuelle Vorsitzende nicht für ihr Verhalten zur Rechenschaft gezogen worden sei.

David Holdsworth, Leiter der Aufsichtsbehörde, fasst die Situation nüchtern zusammen: „Der öffentliche Streit hat dem Ruf von Sentebale geschadet. Das erschwert es der Organisation, ihrer eigentlichen Aufgabe nachzukommen nämlich jungen Menschen in Not zu helfen.“ Eine Schlichtung der internen Auseinandersetzungen sei jedoch nicht Aufgabe der Behörde.

Sentebale wurde 2006 von Prinz Harry und Prinz Seeiso gegründet, um an ihre verstorbenen Mütter zu erinnern. Der Name bedeutet „Vergissmeinnicht“ in der Landessprache Lesothos. Die Organisation engagiert sich vor allem für Kinder und Jugendliche, die von HIV und Aids betroffen sind insbesondere in Lesotho und Botsuana.