Bielefeld-Attentäter Mahmoud Mhemed hatte IS-Kontakte: Ermittler decken Netz islamistischer Verbindungen auf

Nach dem blutigen Messerangriff auf Besucher der „Cutie“-Bar in Bielefeld verdichten sich die Hinweise auf einen islamistisch motivierten Terrorakt. Generalbundesanwalt Jens Rommel bestätigte am Dienstag, dass der mutmaßliche Täter Mahmoud Mhemed Verbindungen zum sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) unterhielt. Bereits in Syrien soll er in Kontakt mit der Terrororganisation gestanden haben.

Der 35-jährige Syrer griff am frühen Morgen des 18. Mai mehrere Gäste der beliebten Bar mit Messern und einem Stockdegen an und verletzte vier Menschen lebensgefährlich. Nach 42 Stunden auf der Flucht konnte ein Spezialeinsatzkommando den Täter in Heiligenhaus bei Essen festnehmen. Bei seiner Festnahme bekannte sich Mhemed offen zum IS.

Brisant: Nach seiner illegalen Einreise im August 2023 nutzte der Mann acht verschiedene Identitäten, um durch das Asylsystem zu gelangen. Trotz eines abgelehnten Asylantrags erhielt er im Dezember 2023 subsidiären Schutzstatus und durfte in Deutschland bleiben. Zudem wird derzeit geprüft, ob er sich unter falschen Namen Sozialleistungen erschlich.

Die Bundesanwaltschaft übernahm nur zwei Tage nach der Attacke die Ermittlungen – unter dem Verdacht, dass die Tat ein gezielter Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung war. Bei Durchsuchungen seiner Unterkunft wurden Kontakte zu bekannten Islamisten und mögliche weitere Verbindungen zu Gefährdern aufgedeckt.

Mhemed sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Ihm werden versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Wann er dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt wird, ist bislang unklar.

Die Messerattacke hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. In Bielefeld trauern die Menschen noch immer um die Opfer, die zum Zeitpunkt des Angriffs friedlich in der „Cutie“-Bar feierten.