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Bewährungsstrafe für 60-Jährigen nach Suizid-Hilfe an Eltern in Werther

today1. August 2025

Hintergrund
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Ein tragischer Suizidfall mit juristischem Nachspiel: Das Landgericht Bielefeld hat am Donnerstag einen 60-jährigen Mann aus Werther wegen Beihilfe zum Totschlag zu einer Bewährungsstrafe von 18 Monaten verurteilt. Er hatte seinen betagten Eltern bei deren gemeinsamen Suizid geholfen, berichten Medien.

Der Angeklagte soll maßgeblich daran beteiligt gewesen sein, dass sein 88-jähriger Vater seine ebenfalls hochbetagte und an Demenz erkrankte 86-jährige Ehefrau sowie sich selbst töten konnte. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Sohn bei der Vorbereitung der Tat unterstützend mitwirkte.

Mit dem Urteil blieb das Gericht um vier Monate unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren gefordert hatte. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert. Die Richter betonten die schwierige ethische und menschliche Dimension des Falls, sahen jedoch strafrechtlich eine klare Beihilfe zum Totschlag.

Der Fall wirft erneut die Frage nach der rechtlichen Bewertung von Sterbehilfe und Mitwirkung bei Suiziden auf insbesondere bei hochbetagten und schwer erkrankten Menschen.

Geschrieben von: Florian Jäger

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