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Moskau/Tokio/Washington. Ein massives Erdbeben der Stärke 8,8 vor der russischen Halbinsel Kamtschatka hat am Dienstag weltweit für Aufsehen gesorgt. Es ist das stärkste Beben seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 und gehört laut US-Erdbebenwarte USGS zu den sechs stärksten je gemessenen Beben. Die Erschütterung ereignete sich rund 130 Kilometer vor der Küste Kamtschatkas in großer Tiefe unter dem Meeresboden und hatte weitreichende Folgen im Pazifikraum, berichten Medien.
In der russischen Region Sachalin und auf den Kurilen wurde umgehend Tsunami-Alarm ausgelöst. In Petropawlowsk-Kamtschatski rannten erschrockene Menschen auf die Straßen, es kam zu Gebäudeschäden, Stromausfällen und Netzunterbrechungen. Berichte über Verletzte lagen zunächst nicht vor. Dennoch rechnet die Russische Akademie der Wissenschaften mit einem Monat voller Nachbeben, möglicherweise mit Stärken bis zu 7,5.
Russlands Nachbarstaaten und Pazifik-Anrainer reagierten sofort. Besonders Japan war alarmiert, da Erinnerungen an das Beben von 2011 wach wurden, das zu einem verheerenden Tsunami und dem Super-GAU von Fukushima führte.
Die japanischen Behörden erhöhten ihre Tsunami-Warnstufe und erwarteten Flutwellen von bis zu drei Metern. Erste Wellen mit Höhen von bis zu 60 Zentimetern trafen an den Küsten der Präfekturen Hokkaido und Iwate ein. Über 900.000 Menschen wurden zur Evakuierung aufgerufen, insbesondere in tiefer gelegenen Gebieten entlang der Pazifikküste von Hokkaido bis Okinawa. Bislang wurden keine Verletzten oder Schäden gemeldet.
Auch das Fukushima-Kernkraftwerk blieb laut Betreiber TEPCO unversehrt. Etwa 4000 Mitarbeiter zogen sich vorsorglich in höher gelegene Areale zurück. Premierminister Shigeru Ishiba richtete einen Krisenstab ein und appellierte an die Bevölkerung, Warnungen ernst zu nehmen.
Selbst Tausende Kilometer entfernt wurden Küsten in Alarmbereitschaft versetzt: In Hawaii heulten die Tsunami-Sirenen, Evakuierungen wurden vorbereitet, der Schiffsverkehr unterbrochen. Auch in Alaska und im US-Bundesstaat Oregon wurde vor kleineren, aber potenziell gefährlichen Tsunami-Wellen gewarnt. Die Bevölkerung wurde gebeten, Häfen und Strände zu meiden.
In Neuseeland und auf den Philippinen wurden Warnungen vor unberechenbaren Strömungen und kleineren Flutwellen ausgegeben. Experten mahnten, selbst niedrigere Wellen könnten über Stunden hinweg gefährlich bleiben.
Kommentar:
Ein Erdbeben dieser Stärke ist ein Weckruf nicht nur für betroffene Länder, sondern für den gesamten Pazifikraum. Die enge Zusammenarbeit internationaler Warnsysteme hat offenbar Schlimmeres verhindert, doch die Natur bleibt unberechenbar. Entscheidend wird sein, ob Evakuierungs- und Schutzmaßnahmen künftig noch schneller und koordinierter ablaufen können.
Geschrieben von: Florian Jäger
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