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today25. Juli 2025
Immer mehr Bestnoten beim Abi: Bildungsniveau in der Kritik
In Deutschland steigt die Zahl der Abiturientinnen und Abiturienten mit einem Einser-Schnitt stetig an. Diese Entwicklung ruft Kritik von Seiten des Deutschen Lehrerverbandes und der Union hervor. Sie warnen vor einer sogenannten „Noteninflation“, die langfristig die Aussagekraft des Abiturs untergraben könnte. Besonders nach der Corona-Pandemie habe sich dieser Trend beschleunigt, da vielerorts Prüfungsanforderungen gelockert wurden, berichten Medien.
Lehrerverband und CDU schlagen Alarm
Stefan Düll, Präsident des Lehrerverbandes, nennt die Entwicklung eine „Flut an Einser-Abis“ und fordert eine Rückkehr zu mehr Qualität und Verbindlichkeit bei der Bewertung. CDU-Bildungspolitiker Christoph Ploß geht noch weiter: Wenn das Abitur jedes Jahr bessere Noten liefere, schade das sowohl den besonders Fleißigen als auch dem Bildungssystem insgesamt. Er fordert klare Maßnahmen gegen die Noteninflation.
Linke fordert Abschaffung von Noten SPD mahnt zur Sachlichkeit
Kritik an der Debatte kommt von links. Nicole Gohlke von der Linken stellt das gesamte Notensystem infrage und fordert dessen Abschaffung, ebenso wie der Hausaufgabenpflicht. SPD-Experte Oliver Kaczmarek hingegen betont, dass die höhere Zahl an guten Abis ein Zeichen für mehr Chancengleichheit sei. Leistung solle anerkannt und nicht pauschal infrage gestellt werden.
Thüringen liegt vorn Schleswig-Holstein Schlusslicht
Die besten Durchschnittsnoten im Abiturjahrgang 2023/24 erreichte Thüringen mit 2,13. Am unteren Ende der Skala steht Schleswig-Holstein mit einem Schnitt von 2,48. Auch andere ostdeutsche Bundesländer wie Sachsen und Brandenburg schneiden gut ab was die Diskussion zusätzlich anheizt.
Kommentar:
Mehr Einser weniger Aussagekraft?
Gute Noten sind ein Grund zur Freude – doch wenn sie zur Regel werden, verlieren sie ihren Wert. Die aktuelle Debatte zeigt: Noten sagen oft mehr über das System aus als über individuelle Leistung. Wer eine echte Bildungsdebatte führen will, muss über mehr reden als über Zahlen hinter dem Komma.
Geschrieben von: Florian Jäger
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