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Es sind Worte, die nachhallen. Worte, die schmerzen. Und Worte, die niemals gesagt werden dürften. Ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes des Kreises Lippe soll den Holocaust verharmlost haben – öffentlich, im Netz. Der Vorwurf wiegt schwer: Volksverhetzung.
Für viele Menschen im Kreis Lippe, Überlebende, Nachkommen, Gedenkstätten-Initiativen und engagierte Bürgerinnen und Bürger, ist dieser Fall mehr als ein Einzelfall. Es ist ein Riss im gesellschaftlichen Fundament, ausgelöst ausgerechnet von einem, der im Alltag Leben rettet.
Der Rettungsdienst ist für viele ein Symbol für Sicherheit, Hilfe und Menschlichkeit. Dass ein Mitglied dieser Gemeinschaft den schlimmsten Massenmord der Menschheitsgeschichte verharmlosen soll, trifft mitten ins Herz. „Ich bin fassungslos. Wenn wir nicht einmal dort sicher sind, wo Hilfe zu Hause ist – wo dann?“, fragt eine Bürgerin, die regelmäßig mit jungen Menschen über den Nationalsozialismus spricht.
Die Staatsanwaltschaft Detmold hat Ermittlungen aufgenommen. Gleichzeitig hat der Kreis Lippe auf den Vorfall reagiert und sich mit klaren Worten von dem Mitarbeiter distanziert. Die Äußerungen seien mit den Werten des Kreises „in keinster Weise vereinbar“. Ob und welche dienstrechtlichen Konsequenzen folgen, ist Gegenstand laufender Prüfungen.
Gerade in Zeiten zunehmender Verrohung im Netz und erstarkender rechtsextremer Strömungen darf die Gesellschaft nicht schweigen. Die Leugnung oder Verharmlosung des Holocaust ist keine Meinung – sie ist ein Angriff auf unser kollektives Gedächtnis.
Dieser Fall ist mehr als eine Schlagzeile. Er ist ein Weckruf. An Schulen, in Familien, in der Öffentlichkeit. Erinnerungskultur ist kein Ritual, sie ist ein Fundament. Und sie wird dann besonders wichtig, wenn sie ins Wanken gerät.
🕯️ „Wer sich seiner Vergangenheit nicht stellt, verliert die Zukunft.“ – Dieser Satz hat nie mehr gegolten als heute.
Kommentar der Redaktion:
Der Kreis Lippe ist nicht verantwortlich für die Äußerungen Einzelner. Aber er trägt – wie wir alle – Verantwortung dafür, wie wir darauf reagieren. Jetzt ist die Zeit, laut zu sein für Menschlichkeit. Und klar gegen Verharmlosung.
Geschrieben von: stanley.dost
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today29. September 2025
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